Fr, 15.08.2025
Rapsmarkt volatil
(AMI) Angesichts des aktuellen Preisniveaus bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert verhalten. Indes schreiten die Arbeiten auf den Feldern zuletzt zügig voran, die jüngsten Ertragsmeldungen schwanken jedoch stark.
Es geht bergab – bergauf an der Pariser Börse. Zum Beginn der Woche zogen die Notierungen an, rutschten dann ab und erreichten zuletzt ein Monatshoch. So schloss der Fronttermin November am 12.08.2025 noch bei 466,50 EUR/t, jedoch am 14.08.2025 bei 475,75 EUR/t, was einem Plus von 4 EUR/t im Vorwochenvergleich entspricht. Druck kommt dabei von wachsenden EU-Rapsangebot. Zudem erklärte China, dass ab dem 14.08.2025 Antidumpingzölle in Höhe von 75,8 % auf kanadischen Canola eingeführt werden sollen. Das bedingte nicht nur in Kanada, sondern auch hierzulande Kursrückgänge. Der Grund für die neue Eskalation des seit einem Jahr andauernden Handelsstreits, der mit der Einführung von Zöllen auf Importe von Elektrofahrzeugen aus China durch Ottawa im August 2024 begann, ist derzeit unklar. China ist der weltweit zweitgrößte Importeur von Raps, den es hauptsächlich aus Kanada bezieht. Damit dürften sich die Lieferströme in den kommenden Wochen teils massiv verändern.
Im Zuge der zwischenzeitlich schwachen Terminmarktnotierungen geht es auf Großhandelsebene abwärts. Dabei bleiben die Prämien durchweg unverändert. So sind franko Hamburg am 13.08.2025 rund 452 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August möglich und damit 9 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 9 auf 462 EUR/t vergünstigen. Dabei bleiben die Umsätze jedoch weiterhin überschaubar. Marktteilnehmer agieren weiterhin zurückhaltend und verweisen auf ihre gute Deckung, auch für das vierte Quartal 2025. Partien zur Lieferung im kommenden Jahr werden zwar unterschwellig vereinzelt diskutiert, insgesamt bleibt es jedoch auch hier ruhig.
Auch die Erzeugerpreise folgen diesem Trend. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2025 rund 440,40 EUR/t möglich, in der Vorwoche waren noch 446,30 EUR/t im Gespräch. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 410-465 EUR/t. Angesichts der Preisrücknahmen bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert gering. Nur wer aus Liquiditätsgründen oder aus Platzmangel verkaufen muss, verkauft. Allerdings sieht es auch nicht danach aus, als wenn sich die Gebote in den kommenden Wochen merklich nach oben bewegen dürften, zu gering ist die Nachfrage am Inlandsmarkt und daher der Einfluss der auf Schwäche getrimmten Terminkurse besonders hoch.
Mit der hochsommerlichen Witterung schreitet die Rapsernte bundesweit wieder rasch voran. Hinsichtlich der erzielten Erträge zeigen sich Erzeuger in diesem Jahr teils sehr überrascht, und das in beiderlei Hinsicht. So sind die Erträge äußerst heterogen von 15-50 dt/ha.
