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Fr, 15.08.2025

Futtergetreide: Maispreis entwickelt sich konträr

(AMI) Die Ernte an Halmgetreide und Leguminosen schreitet rasch voran und dürfte regional am Wochenende bereits beendet werden. Die Ergebnisse sind unerwartet gut, auch wenn der Regen einige Partien qualitativ geschadet hat. Aber die eingesparten Trocknungskosten machen einiges wett.

Es ist zwar nicht amtlich, aber die deutsche Getreideernte 2025 ist nicht nur größer als im Vorjahr, sondern erzielt auch bessere Qualitäten. Damit dürfte der Anteil an abgestuften Mahlgetreidepartien geringer ausfallen als 2024/25. Allerdings kommen momentan genau diese Partien verstärkt an den Markt und sorgen aufgrund des geringen Kaufinteresses für Preisdruck. Darüber hinaus ergibt sich wenig Neugeschäft. Aus der flotten Ernte mit durchaus beachtlichen Ergebnissen kommt nur, was laut Liefervertrag vereinbart wurde, zudem qualitativ schwächere Partien und was nicht mehr ins Hoflager passt. Dennoch laufen auch die Lager des Erfassungshandels fast über. Wurde Wintergerste vor der Regenpause mit überaus überraschend guten Ergebnissen gedroschen, war es danach nur etwas anders. Zwar hat die Menge der auswuchsgeschädigten Partien zugenommen, aber das Hektolitergewicht ist immer noch sehr gut. An diese Qualität kann Sommergerste nicht anschließen. Bereits vor dem Regen gedroschenen Partien wiesen teils schwache Mengen- und Qualitätsergebnisse auf, sodass viele als Braugerste kultivierte Partien ins Futter wandern dürften. Roggen zeigt demgegenüber sehr gute Qualitätsergebnisse. Der Mutterkornbefall ist geringer als im Vorjahr. Damit profitiert auch Roggen von den sehr trockenen Bedingungen im Frühjahr, die den Pflanzen anscheinend wenig schadeten, aber den Pilzbefall sehr stark minimiert haben. Der Preisunterschied zwischen Brau- und Futtergerste beträgt aktuell knapp 35 EUR/t und nicht wie vor einem Jahr 75 EUR/t. Beim Weizen beträgt der Preisabstand zum Brotweizen noch knapp 8 EUR/t und ist damit nur halb so groß wie vor einem Jahr.

Aber noch ist die Preisfindung nicht abgeschlossen, da die Erzeuger meist aus der üblichen saisonalen Not heraus verkaufen, demgegenüber Verarbeiter aber kaum am Markt sind. Nur die Preise auf Großhandelsstufe zeigen etwas Kaufinteresse an Mais. Und so wird Mais franko Verarbeiter fester bewertet, verliert auf Erzeugerstufe allerdings 3,35 auf 197,60 (164-225) EUR/t. Gegenüber Vorwoche haben sich die Gebote des Erfassungshandels zumeist ermäßigt. Ausnahme ist erneut Triticale, die mit 156,25 (126-180) EUR/t marginal über Vorwochenlinie bewertet wird. Futterweizen hat um 3,65 auf knapp 164 (140-190) EUR/t nachgegeben, Futtergerste um 2 auf 152,50 (126-175) EUR/t und Futterhafer um 1,80 auf 162,75 (125-174,50) EUR/t. Auch für Leguminosen, regional brachten Futtererbsen sogar Top-Ergebnisse, setzt sich der Preisverfall fort.

In Paris verloren Weizen und Mais in den zurückliegenden 5 Handelstagen gut 4 EUR/t an Wert. Während Weizen damit neue Kontrakttiefs erreicht, markiert Mais damit nur das Ende der Sorgen um die Maisfeldbestände in der EU und insbesondere in den USA. Diese Bewegungen sind am Kassamarkt so nicht zu erkennen, denn das knappe Angebot an alterntigem Mais stützt die Preise, wenn aktuell auch wenig umgesetzt wird. So legt prompter Körnermais franko Südoldenburg gegenüber Vorwoche um 6 EUR/t auf 231 EUR/t zu, franko Westfalen sogar um 7 auf 232 EUR/t. Am Oberrhein werden mit 222 EUR/t indes nur 4 EUR/t mehr aufgerufen, am Niederrhein mit 225 EUR/t rund 5 EUR/t und franko Niederlande mir 230 EUR/t allerdings nur 2 EUR/t.

Futterweizen und -gerste geben demgegenüber nach. Franko Südoldenburg wird Futterweizen zur Lieferung ab September 25 mit 201 EUR/t bewertet und so 2 EUR/t unter Vorwochenlinie. Am Oberrhein sind die Preisnachlässe mit 4 auf 185 EUR/t für prompte Partien etwas größer. Franko Niederlande werden für Augustlieferungen 194 (-4) EUR/t und für September 199 (-4) EUR/t genannt. Futtergerste zur Lieferung ab September 25 gibt franko Südoldenburg erneut 3 auf 189 EUR/t nach, prompte Partien franko Westfalen um 5 auf 185 EUR/t.

Das Wirtschaftsjahr 2025/26 beginnt, wie das vorangegangenen geendet hatte – mit stetigen Maisimporten aus der Ukraine, wobei jeweils eine deutlich umfangreiche Lieferung Ende und Anfang markiert. Ende Juni kamen noch 12.000 t nach Deutschland, so dass sich die Gesamtsumme 400.558 (Vorjahr: 636.966) t summiert. Im Verlauf des Juli wurden anfänglich 17.281 t geliefert, in den Folgewochen 2.096 t.

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