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Fr, 04.07.2025

Zum Start des Wirtschaftsjahres herrscht Preisdruck am deutschen Brotgetreidemarkt

Regional hat die Winterweizenernte begonnen. Erzeuger hoffen, dass sich die guten Ergebnisse bei Gerste auf Weizen übertragen lassen. Die volatilen Vorgaben vom Terminmarkt erschweren dagegen weiter die Preisfindung.

(AMI) Zum Start des neuen Wirtschaftsjahres haben sich die Aussichten am Markt für Brotgetreide nicht verbessert. Der Kursrutsch am Terminmarkt in der vergangenen Woche hat den Handel mit Brotgetreide vollständig zum Erliegen gebracht. Es gibt nahezu keine Nachfrage mehr für Getreide der alten Ernte. Verarbeiter und Exporteure blicken auf die bald reichlich eintreffenden Partien aus der Ernte 25. Allerdings sind in dieser Saison auch aufgrund der unsicheren Vorgaben vom Terminmarkt bei weitem nicht so viel Vorkontrakte wie in den zurückliegenden Jahren geschlossen worden. Aktuell ist die Preisfindung noch in Bewegung bis Qualitäten und Erträge gesichert vorliegen. Wer einlagern kann, wird dies sicherlich tun.

Regional wird vom Agrarhandel berichtet, dass sich seitens der Landwirtschaft die Anfragen nach alternativen Vermarktungswegen mehren. So geben Landwirte zunehmend ihre Ware beim Handel ab, wobei die Preisfindung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll – ein Vorgehen, das angesichts der unklaren Marktsituation und der unsicheren Preisentwicklung an Bedeutung gewinnt. Händler rechnen damit, dass solche Vereinbarungen in den kommenden Wochen weiter zunehmen werden.

Die Spannung unter den Marktteilnehmern steigt, denn es bleibt abzuwarten, ob sich die regional positiven Ergebnisse der Gerste auch auf Weizen übertragen lassen. Angesichts der Hitzewelle war die Unsicherheit beim Weizen groß. Eine mögliche Notreife könnte sich negativ auf Qualität und Ertrag auswirken. Nun muss abgewartet werden, wie sich der Wetterumschwung auf die Bestände auswirkt. Regionale Starkregenereignisse werden die Feldbestände mancherorts in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Gerstenernte läuft vielerorts auf Hochtouren und regional wird auch schon der erste Winterweizen gedroschen.

Vor dem Hintergrund des Kursrutsches am Terminmarkt gab Brotgetreide aller Art nach. Prompter Qualitätsweizen frei Erfasserlager rutscht im Bundesdurchschnitt weiter ab. Mit 192 (172-220) EUR/t waren es noch einmal knapp 4 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Brotweizen kostet mit 179 (148-197) EUR/t sogar gut 7 EUR/t weniger. Bei Brotroggen beträgt das Minus knapp 3 EUR/t. Dieser wird aktuell für 158 (133-180) EUR/t besprochen. Auffällig ist, dass sich die Spannen deutlich vergrößert haben. Ein Zeichen für die unsichere Preisfindung.

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