Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

09.11.2023
Aktuelle Vorschläge bedrohen Existenzen und Erträge

Landvolk koordiniert Widerstand gegen die mögliche Abstimmung zu SUR-Vorgaben

Als „Mogelpackung“ bezeichnet Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies die in den Fachausschüssen des Europäischen Parlaments (EP) erzielten Kompromisse bezüglich der künftigen Vorgaben zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln („Sustainable Use Regulation“, SUR). „Monatelanger Protest und wissenschaftlich fundierte Gegenargumente haben bei einem Teil der EU-Parlamentarier leider wenig genützt“, stellt Hennies fest. Die aktuellen Vorschläge der EU zur Pflanzenschutzmittel-Regulierung würden dem „Niedersächsischen Weg“ die finanzielle und administrative Grundlage entziehen und viele Landwirt*innen ruinieren.

„Wir können und wollen weniger chemische Pflanzenschutzmittel als in der Vergangenheit einsetzen, auch wenn wir einen europaweiten Verzicht von 50 Prozent wegen der damit verbundenen Auswirkungen nicht für sinnvoll halten. Vollständig indiskutabel sind für uns die darüberhinausgehenden Verbote für so genannte ‚empfindliche Gebiete‘, die nach den aktuellen Plänen des Parlaments mindestens 25 Prozent des Ackerlands und 45 Prozent des Dauergrünlands in Niedersachsen umfassen“, bekräftigt der Landvolkpräsident und ruft die Berufskolleg*innen dazu auf, sich auf allen politischen Ebenen Gehör zu verschaffen und vor den Folgen der überzogenen Vorgaben zu warnen.

Das von der Kommission vorgeschlagene absolute Verbot der Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel (PSM) in diesen Gebieten soll zwar geringfügig gelockert werden, indem die im Ökolandbau zugelassenen Mittel dort weiter zulässig bleiben sollen. Insbesondere der Anbau von Kulturen wie Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Obst und Gemüse wäre massiv betroffen, aber auch Getreide und Futtermittelanbau würden teilweise sehr starke Ertrags- und Qualitätseinbußen hinnehmen müssen.

„Aus Sicht des Ökolandbaus ist es wichtig und richtig, dass PSM mit Zulassung im Ökolandbau von geplanten Totalverboten in den so genannten empfindlichen Gebieten ausgenommen werden“ erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Ökolandbau im Landvolk Niedersachsen, Carsten Bauck. Konventionelle Betriebe dürften in diesen Gebieten aber durch diese Hintertür nicht zu ökologischer Bewirtschaftung gezwungen werden, so die einhellige Meinung im Ökoausschuss. „Ökolandbau geht nur freiwillig und aus Überzeugung. Andernfalls drohen Richtlinienbrüche aus Unkenntnis und mangelnder Erfahrung“, warnt Bauck. Der Anteil an ökologischer Landwirtschaft müsse zusammen mit dem Markt wachsen; politisch getriebene Zwangsumstellungen führten zu unnötigen Verwerfungen. Die schon jetzt schwierige Marktsituation darf nach Ansicht des Ausschusses nicht künstlich verschärft werden. Die Förderfähigkeit für Ökolandbau in sensiblen Gebieten muss weiterhin gegeben sein.

Nach der Abstimmung im EU-Planum am 22. November muss es noch zu einer Einigung zum Entwurf mit den Mitgliedstaaten kommen. Dann könnten die pauschalen Verbote in den empfindlichen Gebieten schon Ende 2024 in Kraft treten, teilt das Landvolk mit. Mit Befremden reagiert der Verband darauf, dass die EU-Kommission im Nachhinein ein Dialogformat mit den Landnutzern einrichten möchte. „Wir können das nur als Hinhaltetaktik der scheidenden Kommission bewerten, weil es den Verantwortlichen in Brüssel dämmert, dass man spätestens bei der SUR beim ‚Green Deal‘ überzogen hat“, kommentiert Hennies diesen Vorschlag.

09.11.2023
„Transparenz schaffen“ nominiert für die Agricultural & Rural Inspiration Awards

Jetzt an der Abstimmung teilnehmen

Mit den Agricultural & Rural Inspiration Awards (ARIA, zu deutsch: Preisverleihung für landwirtschaftliche und ländliche Innovation) wird die EU im Dezember 2023 Projekte für zukunftsweisende Ansätze in der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung auszeichnen. Die EU-Mitgliedsstaaten haben insgesamt 92 Projekte nominiert, von welchen eine Jury nun 24 Projekte ausgewählt hat, für die bis zum 01. Dezember 2023 öffentlich abgestimmt werden kann. Das Projekt „Transparenz schaffen“, zudem auch das Projekt “Vom Hof auf den Teller” unseres gemeinnützigen Fördervereins NEUA e.V. gehört, wurde von einer Jury als Finalist bei den Agricultural & Rural Inspiration Awards (ARIA) gewählt. Wer möchte kann HIER an der Abstimmung teilnehmen.

08.11.2023
Beregnungsverband Verden

stellt Bindeglied zwischen seinen Mitgliedern und den Behörden dar

Der Beregnungsverband Verden wurde im Frühjahr 2023 durch den Landkreis Verden gegründet mit dem Ziel das Wassermanagement für die Feldberegnung zu gestalten und stellt damit ein Bindeglied zwischen seinen Mitgliedern und den Behörden dar. Als Verbandsvorsteher wurde Holger Meier (Deelsen) gewählt, die Geschäftsführung übernimmt der Dachverband Aller-Böhme (Walsrode). Ansprechpartner*in sind hier Anna v. Arenstorff (Verwaltung) und Dipl.-Ing. Thomas Lucas (technischer Support). Neben der Verbandsführung übernimmt der Dachverband u.a. die Antragstellung der Wasserrechte beim Landkreis, begleitet Brunnenbohrmaßnahmen und steht seinen Mitgliedern und Interessierten für Fragen rund um das Thema Feldberegnung beratend zur Seite.

Wer Interesse hat und sich dem Beregnungsverband Verden anschließen möchte, meldet sich zur Terminabsprache bitte beim Dachverband Aller-Böhme. Im persönlichen Gespräch können (mögliche) Brunnenstandorte und zur Feldberegnung vorgesehene Flächen aufgenommen werden. Mitzubringen sind u.a. alle Unterlagen zu bestehenden Beregnungsanlagen, Bohrunterlagen (Bohrprofil, Schichtenverzeichnis, Absenktrichter, Pumpversuch), beantragte Beregnungsbrunnen, Vorgaben vom Landkreis.

Kontakt:
Dachverband Aller-Böhme
Albrecht-Thaer-Str. 1a
29664 Walsrode
Tel. 05161/ 3365
E-Mail: wabo-walsrode@t-online.de

06.11.2023
Neue Impulse für die Weiterentwicklung der Moore

Laut Minister Meyer wird es keinen gesetzlichen Zwang zur Wiedervernässung geben

In einem Punkt waren sich alle Akteur*innen beim Osterholzer Moorgipfel einig: Es ist kein leichtes Thema und auch keine leichte Angelegenheit, trocken gelegte Moorflächen in Niedersachsen aus (unbestritten notwendigen) Gründen des Klimaschutzes wieder zu vernässen. Es ist eine Jahrhundertaufgabe, die viel Planung, viele Ressourcen und viel Zusammenarbeit verschiedener Ebenen erfordert, aber auch viele regionale und auch individuelle Besonderheiten berücksichtigen muss. „Wir haben eine gute Diskussionskultur, aber es fehlen noch die konkreten Antworten. Das Land und der Bund müssen endlich anfangen, finanzielle Strukturen zu etablieren und klar sagen, wie man die Vernässung umsetzen will. Ich erkenne die Federführung für die offenen Fragen noch nicht“, monierte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies vor den mehr als 300 Gästen des Moorgipfels in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck.

Hennies forderte, sich den „Niedersächsischen Weg“ als Vorbild zu nehmen. Hier säßen alle Beteiligten an einem Tisch und verschiedene Interessen würden ausgeglichen und „gesetzesreif“ gemacht. Helfen könnte neben der geplanten Landesmoorgesellschaft und der Moorschutzstrategie ein „Moorkommissar“ oder eine „Moorkommissarin“, unterstrichen mehrere Redner*innen. Eine temporäre „Wiedervernässungsprämie“ brachte Prof. Harald Grethe von der Humboldt-Universität in Berlin ins Spiel. Hierzu machte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte in Osterholz keine Zusagen, sondern verwies auf Mittel aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundes. Dass es „keinen gesetzlichen Zwang“ zur Wiedervernässung von Moorböden geben wird, versprach Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer.

Dass viele der Flächen für die Speicherung von CO2 „nass nutzbar“ gemacht werden müssen, daran bestehe kein Zweifel, bekräftigten mehrere Redner*innen bei dem Moorgipfel. Chancen werden zum Beispiel in der Gewinnung von Biomasse und in der Photovoltaik gesehen. Holger Hennies betonte: „Wir brauchen jetzt den ganzen Werkzeugkasten, und es muss individuell und fair für die Landwirtinnen und Landwirte geregelt werden. Beim Kohleausstieg hat sich der Staat schließlich auch langjährig verpflichtet.“ Bernd Lütjen, Landrat des Landkreises Osterholz, der den Moorgipfel federführend ausrichtete, ergänzte: „Es muss zusätzliches Geld ins System rein. Es gibt schon gute regionale Projekte, aber das reicht nicht. Wir brauchen Verlässlichkeit, denn die Landwirte müssen davon überzeugt sein, dass sie nicht nach drei oder vier Jahren alleingelassen werden. Hierfür braucht es Vertrauen, nicht nur auf kommunaler Ebene.“

01.11.2023
Vom Hof auf den Teller

Unser Förderverein erhält Auszeichnung für herausragendes Engagement bei Umweltbildungsprojekten mit Kindern

Als Ansprechpartner*innen und Botschafter*innen für die Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung engagieren sich das Landvolk Rotenburg-Verden sowie die Verdener und Rotenburger LandFrauen seit Jahren in zahlreichen Projekten. Mit der Gründung unseres Fördervereins für Nachhaltige Ernährung, Umweltbildung und Agrarwirtschaft (NEUA e.V.) haben wir diese Kräfte gebündelt, um Kinder für moderne Landwirtschaft und gesunde Ernährung zu begeistern. Mit dem Projekt “Vom Hof auf den Teller” schafft unser NEUA e.V. vielfältige und lebendige Erlebnisse rundum das Thema Landwirtschaft und Ernährung für Kindergartengruppen, Schulen oder Vereine. Wir wollen die Zusammenhänge zwischen landwirtschaftlicher Erzeugung, Verarbeitung der Rohstoffe, Ernährung und Gesundheit eingebettet in eine ländliche Kulturlandschaft aufzeigen und das Verständnis für eine verantwortungsbewusste und gesundheitsförderliche Ernährung vermitteln. Hierzu bieten wir den Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Projektes ein Programm bestehend aus jeweils zwei lehrreichen Aktionstagen. Am ersten Aktionstag erfolgt ein Hofbesuch bei welchem die jungen Verbraucher*innen Landwirtschaft selbst hautnah erleben dürfen. Während des Hofrundganges lernen sie dabei viel über die Arbeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb und die Produktion regionaler Lebensmittel. Egal ob Milchvieh, Schwein, Geflügel oder Ackerbau – wir haben den passenden Hof. Am zweiten Aktionstag erfolgt ein Besuch unserer LandFrauen in den Schulen oder Kindergärten. Aufbauend auf den Hofbesuchen möchten wir den Kindern eine gesunde Ernährung näherbringen, indem nun gemeinsam leckere Gerichte zubereitet werden. Je nach Schwerpunkt des besuchten Betriebes werden dabei die Hauptzutaten ausgewählt, um den Weg vom Hof auf den Teller noch besser zu verdeutlichen.

Für unser Projekt „Vom Hof auf den Teller“ haben wir nun eine mit 500 Euro dotierte Auszeichnung für das herausragende Engagement bei Umweltbildungsprojekten mit Kindern vom Natur-Netz Niedersachsen erhalten. Das Natur-Netz Niedersachsen ist ein Zusammenschluss von niedersächsischen Stiftungen im Natur- und Umweltschutz. Auf dem Milchviehbetrieb von Familie Meier in Deelsen, welche in dem Projekt selbst sehr aktiv ist und regelmäßig Besucher*innen über ihren Hof führt, überreichte das Mitglied der Steuerungsgruppe Marc Sander in einer kleinen Feierstunde die Urkunde an die Vorsitzende des NEUA e.V. Annameta Rippich: „Wir fühlten uns ganz besonders geehrt, als wir das Schreiben erhalten haben, dass wir ausgezeichnet werden“, sagte Rippich. Das Natur-Netz werde von der Bingo Umweltstiftung unterstützt und habe deswegen Themen, wie die Umweltbildung für Kinder im Fokus.

Für den Erfolg des Projektes spricht auch die hohe Anzahl von Schulen, die im Rahmen des Projektes bereits Höfe besucht und Kochaktionen durchgeführt haben. So ist die Anzahl der teilnehmenden Schulen in den Landkreisen Rotenburg und Verden seit dem Start des Projekts im Jahre 2015 von 7 auf 21 gestiegen. Hierdurch erreichen wir mittlerweile bereits über 1.000 Kinder und Jugendliche jährlich. Der Transport zu den Höfen spielt hierbei eine elementare Rolle und wird vom Landkreis Verden gesponsert, wofür wir sehr dankbar sind. „Das Wissen über die Erzeugung von Lebensmitteln wird immer wichtiger“, verdeutlichte der stellvertretende Verdener Landrat Reiner Sterna und wies auf den Bildungsauftrag für die Kinder hin, die häufig sonst keine Verbindung oder Berührungspunkte mehr mit der Landwirtschaft hätten.

„Die Arbeit des gemeinnützigen NEUA Vereins ist nur durch öffentliche Fördermittel, private Spenden und Firmen Sponsoring möglich.“, erklärte Christine Tewes von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die die Verantwortung für die Organisation des Vereins trägt. Tewes dankte daher auch den weiteren Sponsoren wie der Bingo Umweltstiftung, dem Förderprogramm „Transparenz schaffen“, der Kreissparkasse Verden, der Sparkasse Rotenburg Bremervörde, der Sparkasse Scheeßel, der Volksbank Niedersachsen Mitte, der Volksbank Wümme Wieste, dem Lions Club Ottersberg, den Service Clubs Verden und privaten Spender*innen für ihre Unterstützung. „Die Auszeichnung ist ein großer Ansporn für uns, mit unseren vielen ehrenamtlichen Unterstützern mit dem Projekt weiterzumachen und noch mehr Kinder zu erreichen“, sagte Annameta Rippich zum Abschluss der Feierstunde in Deelsen.

01.11.2023
Ball der Landwirtschaft 2023

Karten ab sofort erhältlich

Am 09.12.2023 veranstaltet der Verein “Freunde der Landwirtschaft” ab 21 Uhr den Ball der Landwirtschaft im Gasthaus zur Linde Meyer in Achim-Bierden. Die Karten sind ab sofort HIER erhältlich. Der Einlass ist nur in festlicher Kleidung gestattet.

24.10.2023
Kein Verständnis für pauschale Verbote durch EU

Chemischer Pflanzenschutz sorgt für sichere Ernten und gute Qualitäten

In seiner heutigen Sitzung hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments seine Position zum Vorschlag der EU-Kommission über eine europaweite Einschränkung bei der Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln festgelegt. Das Ergebnis war geprägt von knappen Mehrheiten für sehr umfangreiche und teilweise noch über den Kommissionsentwurf hinausgehende Änderungen. Am 20. November soll die endgültige Abstimmung im Plenum erfolgen.

„Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Mehrheit im Ausschuss an völlig überzogenen Einschränkungen und pauschalen Verboten des chemischen Pflanzenschutzes festhält. Wir sind für machbare Lösungen, den chemischen Pflanzenschutz auf unseren Höfen zu reduzieren. Im ‚Niedersächsischen Weg‘ haben wir deshalb die Reduzierung um 25 Prozent bis 2030 vereinbart“, betont Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks Niedersachsen die Position des Verbandes.

„Das Ergebnis der mehr als doppelt so großen Reduzierungsziele des Umweltausschusses ist nach Einschätzung aller Fachleute eindeutig: In der EU werden nach der Umsetzung des Kommissionsentwurfs weniger Nahrungs- und Futtermittel sowie nachwachsende Rohstoffe auf den Feldern und Wiesen heranwachsen, Missernten werden wegen schlechter kontrollierbarer Schädlingsentwicklung zunehmen, die Preise für Lebensmittel und Rohstoffe aus der europäischen Landwirtschaft werden steigen müssen und weniger umweltfreundlich erzeugte Importe werden sich vervielfachen,“ beschreibt Hennies die Fakten.

„Wie die Politik diese und weitere Konsequenzen vertreten kann, ist uns schleierhaft. Für viele Bäuerinnen und Bauern, die von der Bewirtschaftung der Felder in so genannten ‚sensiblen Gebieten‘ leben, droht die Existenzvernichtung. Dort sollen kurzfristig nur noch die begrenzten Pflanzenschutzmaßnahmen zugelassen werden, die im Ökolandbau geduldet werden, also wird eine staatliche Zwangsumstellung durchgedrückt,“ kritisiert Hennies. Am stärksten gefährdet seien die Landwirt*innen, die sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten für den Gewässerschutz-, den Erhalt schützenswerter Landschaften und den Artenschutz eingesetzt haben.

Nach Einschätzungen des Landvolks Niedersachsen sind durch die Pauschalverbote in den „sensiblen Gebieten“ mehrere hunderttausend Hektar an Äckern, Wiesen und Weiden betroffen, regional teilweise mehr als 30 Prozent der Fläche, einzelbetrieblich bis zu 100 Prozent. Dazu komme ein Umfang an bürokratischen Auflagen, der auf einem normalen Familienbetrieb nicht mehr bewältigt werden könne. „Wir appellieren an das Parlament, die Konsequenzen des Vorschlages neu zu bewerten und zu einem machbaren Ergebnis für die Landwirte, ohne die negativen Auswirkungen für unsere Lebensmittelversorgung und Preisstabilität zu kommen,“ richtet sich Hennies an die Parlamentarier*innen.

24.10.2023
Führerschein-Umtausch

Für diese Landwirt*innen läuft die Frist aus

Ob für PKW, Motorrad oder Traktor, die alten Papier- und Plastikführerscheine müssen bis Januar 2033 in neue EU-Führerscheine getauscht werden! Für die Jahrgänge 1965 bis 1970 läuft die Frist bereits am 19. Januar 2024 ab. Auch wichtig: Lasst Euch die Klasse T auch mit eintragen!
Für den Austausch ist die Führerscheinbehörde des aktuellen Wohnorts zuständig. Alle Fahrer*innen brauchen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, den aktuellen Führerschein sowie ein biometrisches Passfoto.

24.10.2023
"Rote Gebiete" - Kabinett beschließt Änderungsverordnung

Vergrößerung der Gebietskulisse

Die Landesregierung hat am 10. Oktober die geänderte „Niedersächsische Verordnung über düngerechtliche Anforderungen zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat oder Phosphat“ beschlossen. Durch die geänderte Verordnung kommt es zu einer Vergrößerung der Gebietskulisse. Die so genannten „roten Gebiete“ umfassen nun zirka 32 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Niedersachsen. Die ausgewiesenen eutrophierten (mit Phosphat belasteten) Gebiete werden weiterhin zirka 1,4 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Niedersachsen umfassen. Die Ausweisung der mit Nitrat belasteten Gebiete definiert, wie bisher auch, den Anwendungsbereich für Maßnahmen gemäß § 13a Abs. 2 Düngeverordnung des Bundes sowie für die Maßnahmen der Landesdüngeverordnung. Die für diese Gebiete vorgeschriebenen Maßnahmen werden nicht verändert. Somit bleiben die Auflagen, wie etwa die jährlichen Untersuchungen von Bodenproben, um den pflanzenverfügbaren Stickstoffgehalt zu bestimmen, oder auch die Vorgabe zur Einarbeitung für die meisten organischen Düngemittel und Wirtschaftsdünger innerhalb einer Stunde, bestehen. Die neue Verordnung tritt mit Veröffentlichung im Niedersächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt in Kraft.

„Wir sind schwer enttäuscht, dass das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium trotz des von Ministerin Miriam Staudte geäußerten Verständnisses für unsere Sorgen und Kritikpunkte keine Anpassungen am bisherigen Vorgehen vorgenommen hat“, erklärt Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolk Niedersachsen, zu der vom Kabinett beschlossenen Änderungsverordnung. „Die letzte Änderung erfolgte erst vor zehn Monaten, insgesamt ist es innerhalb von nur vier Jahren schon die dritte Anpassung der Ende 2019 erstmals festgelegten roten Gebiete“, führt Hennies aus. So werde vom ebenfalls zuständigen Umweltministerium weiter mit einem völlig ungeeigneten und von der EU deutlich kritisierten Netz an Grundwassermessstellen gearbeitet und eine fachlich völlig ungeeignete Methodik der Abgrenzung verwendet. „Zudem werden jetzt die roten Gebiete auch noch mit einer Begründung erweitert, die auf wenige Einzelmessungen und einer nicht ausreichend erprobten Berechnungsmethodik des Nitrateintrags beruht“, bemängelt Hennies die Vorgehensweise. „Weil vom Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der für die Auslegung der Düngeverordnung zuständig ist, keine Rückendeckung für eine fachlich unumstrittene Berücksichtigung der grundwasserschützenden Wirkung unseres Grünlands kommt, hält das Land an einer irrationalen Einschränkung der Düngung auf unseren Weiden und Wiesen fest“, benennt der Landvolkpräsident eine weitere Ursache für das jetzt vorliegende und mehr als unbefriedigende Ergebnis.

Für das Landvolk Niedersachsen stehen Bund und Land in der Pflicht, den Landwirt*innen zu erklären, warum in Niedersachsen die Vorteile des Grünlandes beim Grundwasserschutz nicht so berücksichtigt werden – wie beispielsweise in Bayern – und weshalb anders als im Rest Europas nicht die gemessenen Nitratgehalte, sondern berechnete, theoretische Einträge als Maßstab für die Ausweisung „roter Gebiete“ herangezogen werden. Das Landvolk erwartet, dass die Landesregierung ihr Vorgehen auch vor dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg erklären muss. Hier liegen bereits zahlreiche Klagen von betroffenen Höfen vor. Vom Bund fordert der Landesbauernverband spätestens für das nächste Frühjahr die von der Politik schon lange zugesagte Änderung der Düngeverordnung vorzunehmen, um eine Flexibilisierung des völlig überzogenen und starren Korsetts in den roten Gebieten für besonders gewässerschonend wirtschaftende Betriebe zu schaffen. Niedersachsens Landwirt*innen haben in den vergangenen sieben Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und die Stickstoffemissionen deutlich reduziert.

24.10.2023
Tag des offenen Hofes 2024

Betriebe gesucht

Landwirtschaft zeigen, wie sie wirklich ist. Darum geht es beim bundesweiten Tag des offenen Hofes (TdoH) am 9. Juni 2024. Ein Tag des offenen Hofes ist eine gute Möglichkeit, um den Verbraucher*innen die heutige Landwirtschaft nahezubringen. Nur Wenige haben im Alltag direkt Kontakt zu den Menschen, die für ihre Nahrung, für erneuerbare Energien oder die vertraute Kulturlandschaft sorgen. Erst durch Aktionen wie diese kann langfristig Transparenz für die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit erreicht und Vorurteile abgebaut werden. Ziel des TdoH ist es, Familien, Vertreter*innen der Medien, Politiker*innen und natürlich Nachbarn zu erreichen. Keine Sorge, Sie müssen kein riesiges Volksfest ausrichten! Auch kleinere, zeitlich begrenzte Aktionen wie Radtouren, Bauernfrühstücke, Hof- und Ackerführungen sind möglich. Ihren Ideen sind hier keine Grenzen gesetzt. Sie entscheiden, wie und in welcher Größenordnung Sie Ihren TdoH gestalten möchten. Als Veranstalter*in eines TdoH stellen wir Ihnen mit dem Hofpaket kostenfrei Materialien zur Verfügung, die Sie bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen, u. a. Plakate und Banner. Außerdem enthält unser TdoH-Leitfaden eine Reihe zahlreicher Tipps und Hinweise, was bei der Durchführung eines TdoH zu beachten ist. Wenn Sie einen Tag des offenen Hofes ausrichten möchten, melden Sie sich gerne bei Silke Aswald per Mail unter aswald@landvolk-row-ver.de.

Aktuelles aus dem Landesverband

20.08.2025
Schlachtschweinemarkt ohne Impulse
Schwein

(AgE) Die europäischen Schlachtschweinemärkte zeigen sich Mitte August weiter stabil, größere Preisbewegungen bleiben aus. In Mittel- und Nordeuropa halten sich knappes Angebot und schwache Nachfrage die Waage. In Deutschland setzte die VEZG den Leitpreis bereits die sechste Woche in Folge bei 1,95 €/kg SG fest. Laut AMI reicht das Angebot trotz hitzebedingt langsamerem Wachstum der Tiere zur Deckung der Nachfrage aus. Der Fleischmarkt zeigt kaum Impulse – Grillaktionen des Handels blieben wetter- und ferienbedingt ohne große Wirkung. Auch in Österreich, Belgien und Dänemark blieben die Notierungen unverändert, während Frankreich und Spanien weitere Preisrückgänge meldeten. In Italien dagegen zogen die Kurse erneut an. Im EU-Durchschnitt legten die Schlachtschweinepreise leicht zu, bleiben aber unter Vorjahresniveau.

15.08.2025
Eiermarkt im August stabil trotz Ferien
Geflügel

(AMI) Im August bleibt der deutsche Eiermarkt stabil: Preise und Nachfrage bewegen sich kaum, das Verbraucherinteresse ist hoch. Ferienbedingt gibt es regional leichte Unterschiede, insgesamt ist die Nachfrage nach Eiern als preiswerter Eiweißquelle sogar leicht gestiegen. Ein Sommerloch ist nicht erkennbar. Das Angebot bleibt knapp, vor allem bei Bio- und Freilandeiern, sodass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Die Preise verharren auf einem für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Niveau, lediglich bei kleineren Sortierungen gab es leichte Rückgänge durch den Produktionsanstieg junger Herden. Mit dem Ende der Sommerferien in einigen Bundesländern und der Rückkehr vieler Urlauber wird eine steigende Nachfrage erwartet. Zusätzlich beginnt bald die Fertigwarenproduktion für das Weihnachtsgeschäft, was die Situation weiter anspannen dürfte. Auch die Verarbeitungsindustrie zeigt anhaltendes Interesse, größere Lagerbestände konnten bisher jedoch nicht aufgebaut werden.

15.08.2025
Anpassungsbedarf in der Öko-Geflügelhaltung
Geflügel, Öko-Landbau

Der DBV hat sich gemeinsam mit dem COPA-Arbeitskreis Ökologischer Landbau auf ein gemeinsames Vorgehen zur Anpassung der EU-Öko-Verordnung u.a. auch für wichtige Anliegen im Bereich Öko-Geflügelhaltung verständigt. Bereits im Juni hatte COPA daraufhin gegenüber der EU-Kommission drei zentrale Änderungsanliegen für die Öko-Geflügelhaltung vorgebracht: Abschaffung der maximalen Stallgröße von 1.600 m² in der Bio-Masthähnchenhaltung, Streichung der Auslaufpflicht für sehr junges Geflügel sowie Verlängerung der Ausnahmeregelung für den Einsatz von 5 % konventionellem Eiweißfutter. Bei diesen Themen besteht Übereinstimmung mit Forderungen der IFOAM EU. Nächste Woche treffen sich die beiden europäischen Dachverbände im Rahmen des Organic Summit in Kopenhagen am 19. August, um sich zum bevorstehenden OMNIBUS-Verfahren zu Änderungen in der Öko-Tierhaltung und anderen Belangen abzustimmen. Aus Sicht des DBV bestehen gute Chancen, die erforderlichen fachlichen Korrekturen in der Öko-Geflügelhaltung in den kommenden Jahren durchzusetzen. Neu aufgenommen in die COPA-Stellungnahme durch den DBV wurden zudem: unnötiger Rückbau der vierten Ebene in der Legehennenhaltung, Abschaffung der 48 Stunden Mindestwartezeit bei Parasitenbehandlungen sowie uneinheitliche Auslegung der Besatzdichte in der Geflügelmast.

15.08.2025
Betriebe für modellhafte Umstellung auf alternative Antriebe gesucht
Pflanzen

Um Treibhausgasemissionen in der Pflanzenproduktion zu senken sucht das Projekt TrAkzpetanz (HSWT, TFZ, BBE) engagierte Landwirtschaftsbetriebe, die modellhaft auf klimafreundliche Antriebstechnologien umstellen.

Was untersucht wird:
-Aufnahme des aktuellen Betriebszustands (Maschinen, Betriebszweige, evtl. EE-Anlagen)
-Erstellung eines individuellen Umstellungskonzepts
-Berechnung von THG-Einsparpotenzialen und Kosten
-Zwei Betriebsbesuche innerhalb eines Jahres (Datenerhebung & Ergebnisbesprechung)

Vorteile für teilnehmende Betriebe:
-Kostenlose, individuelle Beratung zur Umstellung des Fuhrparks auf erneuerbare Antriebe
-Konkrete Zahlen zu CO₂-Einsparung und Wirtschaftlichkeit

Gesucht werden Betriebe (konventionell oder ökologisch) aus den Bereichen:
-Marktfruchtbau
-Grünland/Veredelung
-Sonderkulturen/Gemüsebau
-Gerne mit PV-, Biogas- oder Ölmühlen-Anlagen
-Bisher ohne erneuerbare Antriebe im Fuhrpark

Interessierte Betriebe melden sich bitte bis 31. August bei Herrn Josef Witzelsperger (09421 300 115 oder josef.witzelsperger@tfz.bayern.de

Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.tfz.bayern.de/biokraftstoffe/projekte/354425/index.php

15.08.2025
Unerwartet gute Qualität der Weizenernte 2025
Pflanzen

(AMI) Dem Druck der flotten Ernte können sich die Preise nicht entziehen, selbst wenn Erzeuger kaum verkaufen, die unerwartete Schätzung des USDA sorgte nur kurz für Erstaunen.

Nach dem Wechselbad der Gefühle – nach dem trockenen Frühjahr eher gedämpfte Erwartungen, mit der überraschend guten Wintergerstenernte euphorische, gefolgt von besorgten in der Regenphase – nun die tatsächlichen Ergebnisse: äußerst heterogen. Unter Volldampf laufen die Drescher und bringen bei hochsommerlichen Temperaturen feldtrockene Ware vom Feld. Die Hoffnung auf unversehrte Feldbestände hat sich bestätigt; die aktuell gedroschenen Weizenpartien sind sowohl in Ertrag als auch in Qualität überraschend gut. In den Niederungen ist der Drusch schon sehr weit fortgeschritten, dürfte am Wochenende beendet werden, aber in den Höhenlagen steht noch einiges auf dem Halm, was bis Ende nächste Woche unter anhaltend sonnigem Wetter aber geräumt sein dürfte. Erzeuger sind mit den Ergebnissen der Weizenernte durchweg zufrieden, nur selten sollen die Regenfälle die Fallzahlen gedrückt haben. Auch Roggen weist eine sehr gute Qualität auf, der Anteil an Brotroggen dürfte deutlich höher ausfallen als im Vorjahr. Sommergerste kann nicht immer qualitativ überzeugen und Hartweizen wird teils nur noch für den Futtertrog zu verwenden sein. Aber es werden auch von 70-75 dt/ha berichtet, so dass zufriedenstellende Erlöse in diesem Wirtschaftsjahr möglich sind.

Die Aussicht auf eine qualitativ bessere Weizenernte als 2024 lässt sich auch in den Preisen erkennen. Qualitätsweizen frei Erfasserlager wird in der 33. KW bundesweit mit 183,25 (167,50-205) EUR/t bewertet und verliert so zur Vorwoche knapp 5,50 EUR/t. Für Brotweizen werden knapp 172 (145-185) EUR/t bewilligt, knapp 0,50 EUR/t weniger als zuvor. Damit schmilzt die Qualitätsprämie auf 11 EUR/t zusammen. Und Futterweizen ist nur noch 8 EUR/t preisgünstiger als Brotweizen. Braugerste kann sich demgegenüber bei überhaupt keinem Neugeschäft preislich bei 187,25 (160-200) EUR/t behaupten. Brotroggen verliert 2,50 auf knapp 147 (127-167,50) EUR/t frei Erfasser. Die enorm großen regionalen Spannen zeigen aber auch, dass die Preisfindung noch nicht abgeschlossen ist.

Die Läger laufen randvoll und Erzeuger liefern vorrangig auf Kontrakt ab oder aber Wackelkandidaten, die hinsichtlich der Standardwerte nicht ganz passen oder Übermengen, die aktuell nicht mehr untergebracht werden können. Denn eigentlich sind Landwirte bei den aktuell häufig nicht kostendeckenden Preisen nicht gewillt, Getreide abzugeben. Und so ist der Erfassungshandel teils auf der Suche nach Partien, bewilligt aber weniger als in der Vorwoche. Und das ist nicht auf allen Lieferterminen den Terminkursen geschuldet. Die schlossen in den zurückliegenden fünf Handelstagen bis zum 12.08.25 zwar häufiger im roten als im grünen Bereich, aber der bald auslaufende Fronttermin September 25 verlor gegenüber Vorwoche weniger als einen Euro und landetet so auf einem 1-Jahrestief. Die Folgetermine verloren allerdings über 4 EUR/t und landeten auf vorläufigen Kontrakttiefpunkten.

Das Kaufinteresse der Verarbeiter und Exporteure tendiert aktuelle gegen null, denn die Anlieferung aus der laufenden Ernte heraus füllt die Rohstoffreserven auf. Sie werden absehbar mit Neukontrakten noch warten, denn erfahrungsgemäß wird der Tiefpunkt der deutschen Preise bei normaler Halmgetreideernte Ende August erreicht. Das Exportgeschäft tröpfelt weiter vor sich hin, nach den knapp 33.000 t Gerste Richtung Marokko und 23.000 t Weichweizen nach Kamerun Ende Juli ist im August noch nichts Nennenswertes dazu gekommen.

Aktuell orientieren sich die Großhandelspreise an den -4 EUR/t der Börse Paris. Prompter Brotweizen franko Niederrhein wird mit 196 EUR/t gelistet, Lieferungen ab September mit 206 EUR/t, beides 4 EUR/t unter Vorwochenlinie. Franko Westfalen beträgt das Minus sogar 5 auf 198 EUR/t. Franko Hamburg ist eine uneinheitliche Entwicklung der beiden Weizenpreise zu erkennen: prompter Brotweizen verlor 4 auf 203 EUR/t, Qualitätsweizen 2 auf 220 EUR/t. Damit erhöht sich auf Großhandelsebene die Qualitätsspanne wieder etwas. Brotroggen kann sich preislich etwas besser behaupten als Brotweizen und liegt mit 188 EUR/t für Lieferungen ab September lediglich 2 EUR/t unter Vorwochenlinie. Braugerste wird aktuell wenig nachgefragt, auch hier läuft die Anlieferung vorrangig auf Kontrakt, bedarf aber häufig einer etwas intensiveren Aufbereitung der Partien, die immerhin feldtrocken eingefahren werden konnten. Während in der Vorwoche für Lieferungen ab Oktober noch 240-245 EUR/t genannt wurden, sind aktuell nur noch 5 EUR/t niedrigere 240 EUR/t der Verkäufer im Markt. Auch die Preisvorstellungen ex Ernte 2026 sind in der aktuellen Woche wieder verschwunden.

15.08.2025
Rapsmarkt volatil
Pflanzen

(AMI) Angesichts des aktuellen Preisniveaus bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert verhalten. Indes schreiten die Arbeiten auf den Feldern zuletzt zügig voran, die jüngsten Ertragsmeldungen schwanken jedoch stark.

Es geht bergab – bergauf an der Pariser Börse. Zum Beginn der Woche zogen die Notierungen an, rutschten dann ab und erreichten zuletzt ein Monatshoch. So schloss der Fronttermin November am 12.08.2025 noch bei 466,50 EUR/t, jedoch am 14.08.2025 bei 475,75 EUR/t, was einem Plus von 4 EUR/t im Vorwochenvergleich entspricht. Druck kommt dabei von wachsenden EU-Rapsangebot. Zudem erklärte China, dass ab dem 14.08.2025 Antidumpingzölle in Höhe von 75,8 % auf kanadischen Canola eingeführt werden sollen. Das bedingte nicht nur in Kanada, sondern auch hierzulande Kursrückgänge. Der Grund für die neue Eskalation des seit einem Jahr andauernden Handelsstreits, der mit der Einführung von Zöllen auf Importe von Elektrofahrzeugen aus China durch Ottawa im August 2024 begann, ist derzeit unklar. China ist der weltweit zweitgrößte Importeur von Raps, den es hauptsächlich aus Kanada bezieht. Damit dürften sich die Lieferströme in den kommenden Wochen teils massiv verändern.

Im Zuge der zwischenzeitlich schwachen Terminmarktnotierungen geht es auf Großhandelsebene abwärts. Dabei bleiben die Prämien durchweg unverändert. So sind franko Hamburg am 13.08.2025 rund 452 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August möglich und damit 9 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 9 auf 462 EUR/t vergünstigen. Dabei bleiben die Umsätze jedoch weiterhin überschaubar. Marktteilnehmer agieren weiterhin zurückhaltend und verweisen auf ihre gute Deckung, auch für das vierte Quartal 2025. Partien zur Lieferung im kommenden Jahr werden zwar unterschwellig vereinzelt diskutiert, insgesamt bleibt es jedoch auch hier ruhig.

Auch die Erzeugerpreise folgen diesem Trend. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2025 rund 440,40 EUR/t möglich, in der Vorwoche waren noch 446,30 EUR/t im Gespräch. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 410-465 EUR/t. Angesichts der Preisrücknahmen bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert gering. Nur wer aus Liquiditätsgründen oder aus Platzmangel verkaufen muss, verkauft. Allerdings sieht es auch nicht danach aus, als wenn sich die Gebote in den kommenden Wochen merklich nach oben bewegen dürften, zu gering ist die Nachfrage am Inlandsmarkt und daher der Einfluss der auf Schwäche getrimmten Terminkurse besonders hoch.

Mit der hochsommerlichen Witterung schreitet die Rapsernte bundesweit wieder rasch voran. Hinsichtlich der erzielten Erträge zeigen sich Erzeuger in diesem Jahr teils sehr überrascht, und das in beiderlei Hinsicht. So sind die Erträge äußerst heterogen von 15-50 dt/ha.

15.08.2025
Futtergetreide: Maispreis entwickelt sich konträr
Pflanzen

(AMI) Die Ernte an Halmgetreide und Leguminosen schreitet rasch voran und dürfte regional am Wochenende bereits beendet werden. Die Ergebnisse sind unerwartet gut, auch wenn der Regen einige Partien qualitativ geschadet hat. Aber die eingesparten Trocknungskosten machen einiges wett.

Es ist zwar nicht amtlich, aber die deutsche Getreideernte 2025 ist nicht nur größer als im Vorjahr, sondern erzielt auch bessere Qualitäten. Damit dürfte der Anteil an abgestuften Mahlgetreidepartien geringer ausfallen als 2024/25. Allerdings kommen momentan genau diese Partien verstärkt an den Markt und sorgen aufgrund des geringen Kaufinteresses für Preisdruck. Darüber hinaus ergibt sich wenig Neugeschäft. Aus der flotten Ernte mit durchaus beachtlichen Ergebnissen kommt nur, was laut Liefervertrag vereinbart wurde, zudem qualitativ schwächere Partien und was nicht mehr ins Hoflager passt. Dennoch laufen auch die Lager des Erfassungshandels fast über. Wurde Wintergerste vor der Regenpause mit überaus überraschend guten Ergebnissen gedroschen, war es danach nur etwas anders. Zwar hat die Menge der auswuchsgeschädigten Partien zugenommen, aber das Hektolitergewicht ist immer noch sehr gut. An diese Qualität kann Sommergerste nicht anschließen. Bereits vor dem Regen gedroschenen Partien wiesen teils schwache Mengen- und Qualitätsergebnisse auf, sodass viele als Braugerste kultivierte Partien ins Futter wandern dürften. Roggen zeigt demgegenüber sehr gute Qualitätsergebnisse. Der Mutterkornbefall ist geringer als im Vorjahr. Damit profitiert auch Roggen von den sehr trockenen Bedingungen im Frühjahr, die den Pflanzen anscheinend wenig schadeten, aber den Pilzbefall sehr stark minimiert haben. Der Preisunterschied zwischen Brau- und Futtergerste beträgt aktuell knapp 35 EUR/t und nicht wie vor einem Jahr 75 EUR/t. Beim Weizen beträgt der Preisabstand zum Brotweizen noch knapp 8 EUR/t und ist damit nur halb so groß wie vor einem Jahr.

Aber noch ist die Preisfindung nicht abgeschlossen, da die Erzeuger meist aus der üblichen saisonalen Not heraus verkaufen, demgegenüber Verarbeiter aber kaum am Markt sind. Nur die Preise auf Großhandelsstufe zeigen etwas Kaufinteresse an Mais. Und so wird Mais franko Verarbeiter fester bewertet, verliert auf Erzeugerstufe allerdings 3,35 auf 197,60 (164-225) EUR/t. Gegenüber Vorwoche haben sich die Gebote des Erfassungshandels zumeist ermäßigt. Ausnahme ist erneut Triticale, die mit 156,25 (126-180) EUR/t marginal über Vorwochenlinie bewertet wird. Futterweizen hat um 3,65 auf knapp 164 (140-190) EUR/t nachgegeben, Futtergerste um 2 auf 152,50 (126-175) EUR/t und Futterhafer um 1,80 auf 162,75 (125-174,50) EUR/t. Auch für Leguminosen, regional brachten Futtererbsen sogar Top-Ergebnisse, setzt sich der Preisverfall fort.

In Paris verloren Weizen und Mais in den zurückliegenden 5 Handelstagen gut 4 EUR/t an Wert. Während Weizen damit neue Kontrakttiefs erreicht, markiert Mais damit nur das Ende der Sorgen um die Maisfeldbestände in der EU und insbesondere in den USA. Diese Bewegungen sind am Kassamarkt so nicht zu erkennen, denn das knappe Angebot an alterntigem Mais stützt die Preise, wenn aktuell auch wenig umgesetzt wird. So legt prompter Körnermais franko Südoldenburg gegenüber Vorwoche um 6 EUR/t auf 231 EUR/t zu, franko Westfalen sogar um 7 auf 232 EUR/t. Am Oberrhein werden mit 222 EUR/t indes nur 4 EUR/t mehr aufgerufen, am Niederrhein mit 225 EUR/t rund 5 EUR/t und franko Niederlande mir 230 EUR/t allerdings nur 2 EUR/t.

Futterweizen und -gerste geben demgegenüber nach. Franko Südoldenburg wird Futterweizen zur Lieferung ab September 25 mit 201 EUR/t bewertet und so 2 EUR/t unter Vorwochenlinie. Am Oberrhein sind die Preisnachlässe mit 4 auf 185 EUR/t für prompte Partien etwas größer. Franko Niederlande werden für Augustlieferungen 194 (-4) EUR/t und für September 199 (-4) EUR/t genannt. Futtergerste zur Lieferung ab September 25 gibt franko Südoldenburg erneut 3 auf 189 EUR/t nach, prompte Partien franko Westfalen um 5 auf 185 EUR/t.

Das Wirtschaftsjahr 2025/26 beginnt, wie das vorangegangenen geendet hatte – mit stetigen Maisimporten aus der Ukraine, wobei jeweils eine deutlich umfangreiche Lieferung Ende und Anfang markiert. Ende Juni kamen noch 12.000 t nach Deutschland, so dass sich die Gesamtsumme 400.558 (Vorjahr: 636.966) t summiert. Im Verlauf des Juli wurden anfänglich 17.281 t geliefert, in den Folgewochen 2.096 t.

15.08.2025
Kartoffelpreis stabilisiert sich in einigen Teilen Deutschlands langsam
Pflanzen

(AMI) Zwar klaffen Angebot und Nachfrage noch auseinander, die meisten Notierungen für Speisekartoffeln bewegen sich aber kaum noch. Wie nachhaltig das ist, muss sich zeigen. Die Haupternte steht an und verspricht hohe Erträge, an der die Hitze nicht mehr viel ändert.

Wegen enormer Hitze konnten in der KW 33 oftmals im Südwesten nur in den ganz frühen Morgenstunden Kartoffeln gerodet werden. Davon floss in Baden-Württemberg schon ein Teil in die Winterläger, auch bei Privatvermarktern. Eine zügige Räumung von Flächen wird als nötig betrachtet, um die guten Qualitäten zu erhalten und die Kartoffeln beispielsweise vor dem Drahtwurm zu retten. Es werden auch von der Lagerware gute Erträge gemeldet. An den notierten Preisen ändern die Erzeugergemeinschaften in dieser Woche nichts. Aus der Pfalz heißt es, dass bis zum 10.8.2025 erst 80 % der Fläche gerodet werden konnte, die bis zu diesem Zeitpunkt vorgesehen war. Man schiebt nun einen Berg Kartoffeln vor sich her, der übergebietlich keine Kunden mehr findet. Bleiben die Kartoffeln zu lange im Feld, werden sie nun auch in der Pfalz vermehrt Opfer des Drahtwurms. Die Haupternte in der Pfalz ist auch schon sehr weit entwickelt und kann bald eingelagert werden. Die Nachfrage wird als sehr ruhig beschrieben, was an Hitze und Urlaubszeit liegen dürfte.

In Sachsen sind die Ferien indessen schon vorüber. Die Nachfrage ist aber kaum belebt. Es werden 15,00 EUR/dt für Frühkartoffeln zum Abpacken ausgezahlt. Schälware ist günstiger. Alle potentiellen Kunden nehmen nur die abgesprochenen Mengen auf. Alles andere bleibt außen vor – vor allem von Anbietern, die man bisher gar nicht kannte. Für die Ernte ist in Sachsen momentan eine Vorberegnung erforderlich, was nicht jeder kann.

Hitze und Ferien drücken die Speisekartoffelnachfrage in Bayern. Packer kaufen ihre Kartoffeln derzeit nur bei Stammlieferanten, mit denen Mengen abgesprochen wurden. Übergebietlich wird kam noch etwas zugeführt. Die Erträge der Anschlusssortimente sind in Bayern sehr gut. Diese sollten nun zum Qualitätserhalt ins Lager, was wegen der hohen Temperaturen aber eine Herausforderung ist. Weiterhin hinken Verarbeiter/Schäler bei der Abnahme von Vertragsware dem ursprünglichen Zeitplan hinterher. Nicht alle Erzeuger schmeißen derzeit schon die Flinte ins Korn. Einige lagern schon rege ein, um im Frühjahr Geld zu verdienen. Sie werden mitunter von Hinweisen auf einen sehr frühen Bedarf auf dem Balkan in ihrem Handeln bestärkt. Tatsächlich dürften Hitze und Dürre im Südosten Spuren bei der Kartoffelernte hinterlassen. Allerdings peilen schon viele Lieferanten in Westeuropa dortige Märkte an und ihnen stehen sehr günstige Knollen zur Verfügung. Außerdem: Während in Südosteuropa vielleicht ein paar 10.000 t mehr gebraucht werden als sonst, gibt es in Westeuropa wahrscheinlich ein paar 100.000 t zu viel.

Im Rheinland werden die abgesprochenen Mengen von den Abpackern zu den notierten Preisen aufgenommen. Die reichen weitgehend zur Bedarfsdeckung – übergebietlich strömt so gut wie nichts mehr zu und über das Angebot der Stammlieferanten wird nichts weiter aufgenommen. Am Markt für Verarbeitungsrohstoff sieht es dramatischer aus. Freier Ware wird mit Abwehrpreisen begegnet. Zudem ist den Medien zu entnehmen, dass ein Abnehmer in den Niederlanden am Dienstag Insolvenz angemeldet hat. So müssen immer mehr Kartoffeln in die Verfütterung, in Biogasanlagen oder demnächst in die Maissilage gehen. Die bisher geernteten Speisefrühkartoffeln wiesen sehr hohe Erträge auf. Bei gutem Ansatz dürften auch Speisekartoffeln ertragreich sein. Die derzeitige Hitze führt viele Speisekartoffeln zwar in die Abreife, sie haben aber oft schon im richtigen Kaliber einen guten Ertrag gebildet – nun kämen höchstens noch Übergrößen hinzu, für die es keinen Markt gibt.