Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

12.09.2022
Kirche trifft Landwirtschaft

Einen spannenden und interessanten Nachmittag erlebten die Kirchenvertreter*innen und Vertreter*innen des Landvolk Bezirksverbandes Stade bei ihrem alljährlichen Treffen zwischen Kirche und Landwirtschaft auf dem Rittergut von Hammerstein in Bockel. Als Referent konnte der Agrarexperte Klaus John gewonnen werden, der einen beeindruckenden Einblick in seine Arbeit und sein Leben in Russland gab.

Als neuer Bezirksvorsitzender freute Alexander von Hammerstein sich, die Gäste zu der Veranstaltung „Kirche trifft Landwirtschaft“ auf seinem Hof in Bockel willkommen zu heißen. In seiner Begrüßung erzählte er, dass bereits vor 15 Jahren aus einer Bierlaune heraus, die Idee entstand, eine Biogasanlage aufzubauen, an dessen Fernwärmenetz auch das damalige Rehazentrum mit 350 Betten angeschlossen werden sollte. „Es war damals eine teure Schnapsidee, die sich aber gerade in der heutigen Zeit bewährt hat.“

Als Schweinemäster konnte er den Besucher*innen berichten, dass er gerade erst vier Stunden am Veredelungsausschuss teilgenommen habe. „Vier Stunden gab es nur negative Nachrichten.“ Insbesondere die Afrikanische Schweine Pest (ASP) bereite den Landwirten nach wie vor große Sorgen und Probleme.

Über die aktuelle Situation der Milchviehhalter*innen berichtete der Vorsitzende des Landvolk Kreisverbandes Wesermünde, Jan Heusmann. Als Weidetierhalter wies er auf die Wolfsproblematik hin. So seien die Jäger*innen bei der letzten Druckjagd angehalten worden, Wolfssichtungen sofort per Handy zu melden: 15 Wolfssichtungen kamen am Ende zusammen. Die große Anzahl der Wölfe und die zunehmenden Wolfsrisse hätte den damaligen Wolfsberater Hermann Kück so sehr schockiert, dass dieser sein Amt niederlegte. „Die Medien berichten gar nicht mehr über alle Wolfsrisse, es ist eine erschreckende Normalität eingetreten.“

Und obwohl die Produktions- und Betriebskosten gestiegen seien, hätten die Milchbauern und Milchbäuerinnen momentan noch ein auskömmliches Einkommen. „Aber wir merken auch, die Produktion wird nicht gesteigert, es herrscht eine große Verunsicherung bei den Kostensteigerungen.“ Insbesondere die Biobauern und Biobäuerinnen erlebten gerade einen Umschwung. Aufgrund sinkender Nachfrage seien hier die Preise deutlich gesunken. Für die Obstbauern und Obstbäuerinnen im Alten Land war es ein sehr gutes Jahr, berichtete Johann Knabbe als Vorsitzender des Landvolkbauernverbandes Stade. Doch auch diese seien in großer Sorge. Der Anstieg des Mindestlohnes und die steigenden Strompreise würden die Personal- und Betriebskosten explodieren lassen. „Bei vielen steht die Überlegung im Raum im nächsten Jahr die Bäume nicht mehr zu ernten. Das ist wirklich dramatisch.“

Von einem Tag auf den anderen änderte sich das Leben des deutschen Agrarexperten Klaus John schlagartig. Bis zum 24. Februar 2022 lebte der Niedersachse 13 Jahre in einem russischen Dorf nahe der ukrainischen Grenze. Von 2008 bis 2019 arbeitete er zunächst als Crop Manager Prodimex und später als Leiter eines Modellbetriebes von Kamenka Prodimex. Bereits 2014 machte er sich mit seiner Firma agriXpert selbstständig, die Studienreisen nach Russland organisierte.

Der Landwirtschaftssektor in Russland sei mit der deutschen Landwirtschaft nicht zu vergleichen, betonte John. Prodimex, das zweitgrößte Unternehmen Russlands, würde eine Fläche von 900.000 ha bewirtschaften. Das seien zwei Drittel der gesamten Ackerfläche in Niedersachsen. Noch größer sei das Unternehmen Miratorg der Brüder Alexander und Viktor Linnikow, die 1.047.000 ha ihr Eigen nennen. „Diese Unternehmen sind mit Milliardenhilfen des Staates aufgebaut worden. Es herrscht Korruption ohne Ende. Doch wie sollen die riesigen Schlachthöfe und Molkereien mit den westlichen Sanktionen überleben?“ Zudem sei seit den 90er Jahren nicht mehr in die Ausbildung investiert worden, es fehle also zunehmend an qualifizierten Landwirt*innen. „Der Agrarsektor in Russland ist aber so groß, dass wir den nicht vergessen dürfen, gerade auch in Hinsicht auf die Welternährung.“ Nach dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine habe er sich dazu entschieden, dass Land zu verlassen. „Am meisten hat es mich geschmerzt, dass es plötzlich Barrieren zwischen meinen russischen Freunden und mir gab.“ Aber wenn man täglich aus den Medien eine andere Geschichte zu hören bekäme, könne man es den Russen nicht verübeln, dass sie hinter ihrem Land stünden.

Er forderte dennoch, weiterhin einen faktenbasierten Dialog mit Russland aufrechtzuerhalten. „Wir haben eine globale Verantwortung für das Wohl aller Menschen. „Deswegen ist es wichtig, sich auf unsere Resilienz zu besinnen und sich nicht von unserer Aufgeregtheit lenken zu lassen.“ Denn trotz aller Sorgen bezüglich Inflation, Strom- und Gaspreise dürften wir nicht vergessen, dass es Deutschland insgesamt sehr gut ginge. Deswegen sei es wichtig, sich manchmal daran zu erinnern, „ja, es kommen große Herausforderungen auf uns zu“, aber die Menschen in der Ukraine stünden vor dem Nichts und in Afrika drohe eine der größten Hungersnöte. „Hoffnung machen mir die Gespräche mit jungen Menschen, die positiv in eine friedliche globale Welt blicken.“

In seiner Andacht ging der Regionalbischof des Sprengels Stade Hans Christian Brandy auf das Erntedankfest ein, das in diesem Jahr nicht unbeschwert gefeiert werden könne. Nach dem ersten Schock über die Nachrichten des russischen Angriffskrieges, sei bei einigen eine gewisse Gewöhnung eingetreten. „Aber wir dürfen uns nicht an das himmelschreiende Unrecht dieses Krieges gewöhnen und an das Leid der Menschen in den Kriegsgebieten“, forderte Brandy.

Alles was früher als selbstverständlich angesehen wurde, wie Gesundheit, Friede, Wohlstand, sei heute plötzlich nicht mehr selbstverständlich. „Vor zwei Generationen war es völlig normal, dass es nicht überall im großen Haus warm war. Aber wer hätte gedacht, dass wir das noch mal erleben.“

Gerade in dieser Zeit sei es umso wichtiger, dass Erntedankfest zu nutzen, innezuhalten und festzustellen, dass es uns trotz alle Lasten immer noch gut gehe. Es sei außerdem wichtig auch Gott nicht zu vergessen. „Das ist vielleicht die Pointe des Erntedankfestes. Alles was ihr habt und seid, was ihr erntet, ja, natürlich ist das viel menschliche Arbeit und Kunstfertigkeit. Aber es ist doch auch immer noch Gabe eines anderen, ist ein unverfügbares Geschenk.“ Für ihren wichtigen Beitrag für unsere Ernährung wie für den Erhalt der Kulturlandschaft richtete Hans Christian Brandy den anwesenden Landwirt*innen seinen ausdrücklichen Dank aus. „Wer dankbar ist, weiß die Dinge, die er hat, mehr zu schätzen. Studien haben gezeigt, dass dankbare Menschen sogar optimistischer, vitaler und gesünder sind als andere.“ Zudem ändere ein dankbares Leben unser soziales Verhalten. „Dazu kann der Glaube eine große Hilfe sein. Wer sich von Gott gehalten und getragen weiß, der kann den Widrigkeiten besser widerstehen.“ Der Regionalbischof bat darum, immer auch an den Nächsten zu denken. Sei es an die Menschen in der Ukraine, die Geflüchteten oder auch diejenigen, die durch die Preiserhöhungen wirklich in Not geraten - diese Menschen benötigten unsere Hilfe. „Für all das ist es gut, Halt und Orientierung in Gott zu haben. Dafür ist es gut, Gott nicht zu vergessen, und dankbar die Augen offen zu halten für das, was er schenkt. Nicht nur am Erntedankfest.“

07.09.2022
Online-Seminar: Bioenergie aus der Landschaftspflege

„Eigene Vielfalt. Gemeinsam zum Biotopverbund mit Naturschutz & Landwirtschaft“

Seit April 2021 führt das Landvolk in Kooperation mit dem BUND Niedersachsen, der Landwirtschaftskammer und der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen das Projekt „Eigene Vielfalt. Gemeinsam zum Biotopverbund mit Naturschutz & Landwirtschaft“ durch. Mit dem Projekt soll in drei Modellregionen der Biotopverbund durch Gehölze gefördert werden.

Die landschaftsgerechte Pflege von Wegrainen mit ihren Hecken und Kräutersäumen ist ein Arbeitsschwerpunkt des Projektes. Im Hinblick auf eine biodiversitätsfördernde Pflege und Entwicklung wird auch die Nutzung des anfallenden Landschaftspflegematerials diskutiert. Eine entsprechende Verwertung ist eine Herausforderung, der sich die unterschiedlichen Nutzer*innen der Landschaft gegenübersehen.

Im Online-Seminar „Bioenergie aus der Landwirtschaftspflege“ soll die Bedeutung von Landschaftspflegematerial für die Energiewende dargestellt und Praxisbeispiele vorgestellt werden. Forschungsorientierte Modelle zu Grenzen und Möglichkeiten sowie ökonomische Perspektiven sollen ein umfassendes Bild der Herausforderungen schaffen und Lösungsansätze skizzieren.

Die Veranstaltung soll als Fortbildung für Biodiversitätsberater*innen nach der ELER-Fördermaßnahme „Beratung zur Verbesserung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EB)“ anerkannt werden. Das Seminar findet am Donnerstag, 13. Oktober 2022, von 10 bis 17 Uhr per Zoom statt. Wir bitten Interessierte um verbindliche Anmeldung bis zum 06.10.2022 per Mail an jakob.klucken@nds.bund.net.

07.09.2022
Kurs AgrarBüromanager*in

startet in Bremervörde

An der Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer in Bremervörde startet am 27. September 2022 ein Kurs „AgrarBüromanagerin“ als Präsenzveranstaltung. Die Teilnehmer*innen erhalten an 10 Seminartagen Kenntnisse rund um die Büroarbeit und die mit ihr verbundenen Abläufe. Außerdem erwerben sie Einblicke in die Bereiche Agrarförderung, soziale Absicherung und Vertragsrecht. Weitere Themen sind die landwirtschaftliche Buchführung und EDV. Eigene Erfahrungen im landwirtschaftlichen Betriebsbüro sind wünschenswert, Vorwissen wird aber nicht benötigt – nur die Neugierde auf einen erweiterten Blickwinkel hinsichtlich der betrieblichen Abläufe und Strukturen.

Termine: 27.09. – 29.11.2022, jeweils dienstags von 9.30 – 15.30 Uhr in der Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer in Bremervörde

Informationen und Anmeldung zum Seminar bei Heidrun Pergande (04761 9942-106) und online unter Landwirtschaftskammer Niedersachsen webcode 33007521.

05.09.2022
Bitte um einzelbetriebliche Stellungnahme an die EU

Entwurf der Europäischen Union der Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln

Die Europäische Union beabsichtigt, durch einen Verordnungserlass die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in allen „ökologisch empfindlichen“ Gebieten und damit in allen Gebieten, die einem Schutzstatus unterworfen sind, zu verbieten. Dazu hat sie den Entwurf der Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in das Gesetzgebungsverfahren in Brüssel eingebracht. Diese Verbotsabsicht kommt einem Berufsverbot für alle Betriebe gleich, deren Flächen in Schutzgebieten liegen. Es ist ein nicht hinnehmbarer Eingriff in unsere Höfe und die Bewirtschaftung unserer Flächen und bedeutet einen erheblichen Verlust an hochwertigen Lebensmitteln und damit an Einkommen. Es ist ein tiefer Eingriff in unsere Verfassungsrechte, die das Eigentum und unseren Beruf schützen. Daher müssen alle Bäuerinnen und Bauern gemeinsam unabdingbar Stellung gegen diesen Verordnungsentwurf beziehen und seine Beschlussfassung verhindern. Jeder Betrieb sollte daher unbedingt eine eigene Stellungnahme auf den Internetseiten der EU abgeben und darlegen, was diese Verordnung für ihn bedeuten würde.

Jeder Bauer und jede Bäuerin sollte der EU aufzeigen, dass wir nicht klein beigeben, sondern uns gegen fachlich unqualifizierte und die Existenz unser Betriebe bedrohende Ideen wehren und diese realitätsferne Politik ablehnen. Wir haben nachfolgend einige Stichpunkte aufgeführt, die in jede Stellungnahme aufgenommen und je nach Betroffenheit verwendet werden können. Die Stellungnahme muss bis zum 19.09.2022 bei der EU eingehen. Bitte achtet dabei auch darauf, unterschiedliche Stellungnahmen zu schreiben, da nur unterschiedliche Texte gewertet werden. Eine Anleitung des Deutschen Bauernverbandes für die Abgabe der Stellungnahme sowie die Standpunkte des Deutschen Bauernverbandes zu dem Verordnungsentwurf haben wir unseren Mitgliedern mit einem entsprechenden Rundschreiben bereits übersendet.

Stichpunkte:
• In Niedersachsen liegen mehr als 850.000 Hektar, was über 30 % der gesamten niedersächsischen landwirtschaftlichen Fläche entspricht, in den von der Verordnung betroffenen Schutzgebieten und wären damit von einem Verbot betroffen
• Ein finanzieller Ausgleich für das Verbot ist nicht vorgesehen
• Wirksame und praxistaugliche Alternativen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werden nicht aufgezeigt
• Der Anbau behandlungsintensiver Kulturen wie Raps und Zuckerrüben oder Spezialkulturen wie Obst und Gemüse würde in den betroffenen Gebieten wegen der zu erwartenden massiven Ertragsverluste und fehlender effektiver Schädlingsbekämpfungsmethoden in Gänze verschwinden, die Erträge anderer Grundnahrungsmittel wie Getreide und Kartoffeln werden voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich zurückgehen
• Verfassungswidriger Eingriff in die Eigentumsfreiheit und die Berufswahl- und Ausübungsfreiheit
• Drastische Umstellung der Landbewirtschaftung, Mehrarbeit
• Mindererträge
• Bisheriges Engagement im Natur- und Wasserschutz wird „mit Füßen getreten“
• Flächenversiegelung, Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen und Nahrungshabitaten, Lichtverschmutzung oder die allgemeine Umweltverschmutzung mit Müll, Plastik und anderer Chemikalien wird nicht berücksichtigt
• Keine Berücksichtigung von lokal unterschiedlich ausgeprägter Biodiversität, keine Berücksichtigung von natürlichem, lokal unterschiedlich starkem Tier- und Pflanzenvorkommen
• Keine Berücksichtigung unserer niedersächsischen klein strukturierten und daher biodiversitätsfreundlichen Verhältnisse
• Keine Berücksichtigung des Verbraucherverhaltens, das Mehraufwendungen selten, -und in Krisenzeiten insbesondere nicht -, honoriert
• Keine Berücksichtigung der Folgen der verminderten Lebensmittelproduktion: Mindererträge bedeuten auch weniger Lebensmittel; daher wird ein Preisanstieg unausweichlich sein, was zu Lasten finanziell schwächerer Mitbürgerinnen und Mitbürger geht.

Für Rückfragen steht Ihnen unser Geschäftsführer Alexander Kasten gerne unter kasten@landvolk-row-ver.de zur Verfügung.

01.09.2022
Bienenfreunde Verden informieren auf dem Stadtfest in Verden

Die Bienenfreunde Verden, eine Interessen- und Aktionsvereinigung von Imkern, Landwirten und Jägerschaft im Landesverband Hannoversche Imker e.V. sind am 03.09.2022 auf dem Stadtfest in Verden vertreten. Mit dem NEUA- und dem Jägerschaftsmobil sowie Bienenschaukästen etc. informiert die Vereinigung vor Ort und verschenkt zudem Saatgut der „Verdener Fühjahrsblüte“ von 12 bis 18 Uhr. Den Stand finden Sie am Lugenstein / Dom in der Verdener Fußgängerzone.

31.08.2022
Direktvermarktung regionaler Produkte

Treffen mit Barbara Otte-Kinast und Hella Bachmann

Immer mehr Menschen greifen beim Kauf von Lebensmitteln im Supermarkt zu regionalen Produkten. Denn kurze Produktionswege stehen in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit hoch im Kurs. Auch viele landwirtschaftliche Betriebe bieten bereits in Hofläden oder Automaten eigens produzierte Ware an. Um das Thema Direktvermarktung ging es daher auch bei einem Treffen in Achim auf dem Hof von Ehler Mindermann. Barbara Otte-Kinast (Niedersächsische Landwirtschaftsministerin) und Hella Bachmann (Landtagskandidatin und Kreisvorsitzende der CDU im Wahlkreis Verden) wollten von regionalen Anbieter*innen wissen, welche Möglichkeiten der Direktvermarktung es bereits gibt und vor welche Herausforderungen die Branche dadurch gestellt wird. Zugegen waren dafür Moritz Armbrust von „Friedhold“ (Anbieter zur Initiierung von Onlinehofläden), Jürgen Luttmann von der Jägerschaft (Initiator der „Waldfleisch-App“), Lina Blohme und Familie (betreiben sowohl Hofladen als auch Regiomat), Katja Schwede vom Landgut Bollen (Vermarktungsgesellschaft für regionale Produkte), Robert Morgan von „Induflex“ (Hersteller einer Mikro-Molkerei) sowie Kreislandwirt und Hofladenbetreiber Jörn Ehlers.

Moritz Armbrust, Friedhold: „Wir bieten Landwirtinnen die kostenlose Erstellung eines Online-Hofladens an. Erst bei Verkauf erhalten wir 5 % vom Nettoumsatz.“ In wenigen Tagen kommt außerdem die App „Support your Farmer“ auf den Markt, über die Kundinnen schauen können, welcher Betrieb in der Region einen Online-Hofladen hat, um dort ganz einfach regionale Produkte zu bestellen. Jürgen Luttmann, Waldfleisch-App: „Wir führen mit unserer App Jäger und Kunden zusammen. Wer frisches Fleisch möchte, kann schauen, welcher Jäger in der Region grad welches hat.“ Durch die Vermarktung der Produkte möchten die Initiatoren der App auch eine größere Akzeptanz der Jägerschaft innerhalb der Gesellschaft bewirken.

Lina Blohme, Hofladen und Regiomat: „Wir haben auf unserem Hof alles auf den Kopf gestellt und setzen nun auf Direktvermarktung und Bioqualität.“ Neben einem Hühnermobil betreibt Familie Blohme auch einen Hofladen sowie den Regiomaten auf dem Hof von Ehler Mindermann. Dort gibt es auch weitere regionale Produkte von anderen Betrieben.

Katja Schwede, Landgut Bollen: „Ich bin als gebürtige Bremerin erschrocken darüber, dass die regionalen Supermärkte die Bollener Knolle nicht kannten.“ Das Landgut Bollen bietet die Vermarktung regionaler Produkte in hiesigen Supermärkten an. Angefangen hat alles mit der Kartoffel, mittlerweile gibt es aber auch Projekte mit Spargel und sogar einen Kartoffel-Gin.

Robert Morgan, Induflex: „Wir möchten back to the roots und haben deshalb die Idee einer Mikro-Molkerei umgesetzt.“ Ziel ist es, dass sich mehrere Milchbauern zusammentun und ihre eigene Milch abfüllen und verkaufen.

Jörn Ehlers, Kreislandwirt und Hofladen: „Leider ist uns in vielen Bereichen die Infrastruktur abhandengekommen. Es gibt kaum regionalen Schlachtereien oder Molkereien, die kleine Mengen für uns Landwirte abfertigen können. Es steckt so viel Potenzial in den Höfen, die Wertschöpfungsmöglichkeiten in Sachen Direktvermarktung sind enorm.“ Leider sehen viele Betriebe das Thema Direktvermarktung noch als Nebenprodukt an, sodass große Player wie Amazon oder hello fresh bereits versuchen, mit Regionalität zu punkten. Und das hat auch einen Grund: „Ich würde mir von der Politik wünschen, die Auflagen und Kosten für die landwirtschaftlichen Betriebe zu verringern, sodass von den regionalen Lebensmitteln auch die hiesige Landwirtschaft profitieren kann. Denn landwirtschaftliche Direktvermarktung ist nicht nur ein Betriebszweig, mit dem sich Geld verdienen lassen sollte, sondern immer auch ein Weg, die Branche positiv in der Öffentlichkeit darzustellen.“

30.08.2022
Gemeinsame Podiumsdiskussionen

zur Landtagswahl

Wie bekannt ist, findet am 09. Oktober 2022 die Wahl zum 19. Landtag von Niedersachsen statt. In Form einer Podiumsdiskussion möchten wir Ihnen gemeinsam mit dem LSV (Land schafft Verbindung) vorab die Möglichkeit bieten den Kandidaten der verschiedenen Parteien aus den Wahlkreisen 53 und 61 noch einmal auf den Zahn zu fühlen.

Podiumsdiskussion Wahlkreis 53:
Datum: 01.09.2022 um 19 Uhr
Ort: Am Mühlenberg 1, 28870 Ottersberg (Quelkhorn)

Podiumsdiskussion Wahlkreis 61:
Datum: 12.09.2022 um 19 Uhr
Ort: Scharnhorster Weg 1, 27308 Kirchlinteln (Deelsen)

Über Ihre Teilnahme an der Podiumsdiskussion würden wir uns sehr freuen.

25.08.2022
Landwirtschaft von Profis erklärt

Standpersonal für HanseLife gesucht

Auch in diesem Jahr werden wir – gemeinsam mit der Niedersächsischen Landjugend und weiteren Landvolk-Kreisverbänden – auf der Verbrauchermesse HanseLife in Bremen vertreten sein. Geplant ist eine interaktive Entdeckungsreise zum Thema Landwirtschaft mithilfe von Exponaten, die die Landjugend zur Verfügung stellt. Folgende Themen werden an den Ständen bespielt werden:

Bertha, die bildende Kuh: Alles rund um Milchherstellung Alfred, das fröhliche Ei: Woher kommt eigentlich das Frühstücksei? Heinrich, der Kartoffeltisch: Was lässt sich alles aus Kartoffeln herstellen? Saisonkalender: Wann wachsen Obst und Gemüse hier in Deutschland? 3D-Brille: Ein Tag im Leben einer Landwirtin Arbeit für das ganze Jahr: Was passiert wann auf dem Feld? Nahrung für die Pflanze: Wie wachsen Pflanzen in Deutschland?

Wie gehabt benötigen wir für jeden Stand wieder entsprechendes Personal. Geplant ist der Standdienst in zwei Schichten (Mi, Do, Sa & So: 10:00-14:00 Uhr und 14:00-18:00 Uhr / Fr: 10:00-14:00 Uhr und 14:00-20:00 Uhr) und es werden für jeden Stand jeweils zwei Personen gesucht. Bitte seid circa 15 Minuten vor Schichtbeginn in Halle 4 am Stand „Land&Natur“. Alle weiteren Informationen erhaltet ihr kurz vor Messebeginn via Mail.

Bitte tragt euch über den unten stehenden Link in die Liste ein mit Vor- und Nachnamen, außerdem schreibt rechts in die Kommentare noch einmal euren Namen, den Kreisverband sowie eure Handynummer. Falls euch an dem Tag etwas dazwischen kommt, meldet euch bitte bei Silke Aswald (0162-4177151).

Unter diesem Link könnt ihr euch für den Standdienst eintragen:

HanseLife 2022 14.-18.9.22, Messehalle Bremen (Stand „Land&Natur“ in Halle 4) 10-18 Uhr (Freitag 10-20 Uhr)

Bei allen weiteren Fragen, meldet euch bitte bei Silke Aswald (aswald@landvolk-row-ver.de).

24.08.2022
Landvolk Betriebsmittel GmbH

Wichtige Mitteilung zum Erdgasbezug

Die Landvolk Betriebsmittel GmbH (LVB) informiert ihre Kund*innen darüber, dass diese derzeit Post von der EWE Vertrieb erhalten. Zum einen handle es sich dabei um die Preismitteilung der Grundversorgung, diese würde als Tarif EWE Gas comfort bezeichnet. Des Weiteren stelle die EWE Vertrieb aktuell auf ein neues IT System um, dies sei der Grund für das zweite Anschreiben.

Zur Marktsituation:
Mit einer Entspannung auf den Erdgasmärkten – verbunden mit gesicherten Erdgasmengen und günstigeren Preisen – sei kurzfristig nicht zu rechnen. Nach mehreren intensiven Gesprächen mit Versorgern, sei aktuell keine Weiterbelieferung mit Erdgas ab dem 01.10.2022 zu Landvolkkonditionen möglich.

Deshalb sei es derzeit ratsam sich in die Grundversorgung fallen zu lassen, da die Preise dort unter den Marktpreisen liegen würden. Ab dem 01.10.2022 14,99 ct/kWh brutto (Grundversorgungspreis).

Vorteile Grundversorgung:

  • 2 Wochen Kündigungsfrist
  • Preis liegt bei der Hälfte des aktuellen Marktes
  • Versorgungssicherheit gegeben

Die LVB befindet sich nach wie vor mit der EWE und weiteren Versorgern in Verhandlungen. Sobald sich positive Bewegungen im Markt abzeichnen, wird die LVB einen neuen Rahmenvertrag mit der von den Kund*innen erteilten Vollmacht abschließen. Worüber die Kund*innen dann umgehend von der LVB informiert werden.

24.08.2022
Veranstaltung Direktvermarktung regionaler Produkte

31. August 2022 in Achim

Sie interessieren sich für eine größere Wertschöpfung durch direkte Vermarktung? Dann beschäftigen Sie womöglich auch die folgenden Fragen:

Wie soll ich das zeitlich noch schaffen?
Die Suche nach einer Schlachterei – sind die Auflagen zu hoch?
Oder was ist eigentlich eine Mikro-Molkerei?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen laden unsere Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und die Landtagskandidatin und Kreisvorsitzende der Verdener CDU Hella Bachmann am Mittwoch, den 31. August 2022 von 10.00 – 11.00 Uhr auf den Hof Mindermann, Uesener Weserstraße 6 , 28832 Achim ein.

Freuen dürfen sich die Besucher*innen auf:

„Friedhold“, Moritz Armbrust stellt den Online Hofladen vor

„Waldfleisch“-App, Jürgen Luttmann und die Jägerschaft Verden

Familie Blohme, Hofladen und Regiomat

Landgut Bollen, Vermarktungsgesellschaft für regionale Produkte

Jörn Ehlers, Hofladen und Kreislandwirt

Robert Morgan, Firma Induflex aus Blender, stellt seine „Mikro-Molkerei“ vor

Aktuelles aus dem Landesverband

24.04.2025
Notfallzulassungen zur Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade an Kartoffeln
Pflanzen

Bereits im März hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Notfallzulassungen zur Schilf-Glasflügelzikaden-Bekämpfung an Zuckerrüben genehmigt. Am 23. April wurden nun mehrere regulär zugelassene Pflanzenschutzmittel für einen Zeitraum von 120 Tagen um die Bekämpfung der Zikade an Kartoffeln erweitert. Beim Einsatz sind besondere Risikominderungsauflagen wie Mindestabstände, die Ausbringung mittels verlustmindernder Technik sowie Einschränkungen in drainierten Flächen zu beachten. Außerdem dürfen die Mittel erst nach amtlichem Warndienstaufruf der zuständigen Behörde eingesetzt werden. Eine Tabelle der zugelassenen PSM, deren Wirkstoffe, den möglichen Einsatzzeitraum sowie die zugelassene Menge und Anwendungsfläche für Deutschland sind in der Tabelle unten aufgeführt.

ProduktWirkstoffZeitraumzugelassene Mengezugelassene Fläche
Carnadine 200Acetamiprid31.03. – 28.07.2537.000 Liter35.000 ha
Mospilan SGAcetamiprid31.03. – 28.07.258.750 kg35.000 ha
DanjiriAcetamiprid01.04. – 29.07.258.750 kg35.000 ha
SIVANTO primeFlupyradifurone15.04. – 12.08.2515.000 Liter30.000 ha
Karate Zeonlambda-Cyhalothrin01.04. – 29.07.252.250 Liter30.000 ha
Kaiso Sorbielambda-Cyhalothrin01.04. – 29.07.253.000 kg20.000 ha
Decis forteDeltamithrin01.04. – 29.07.251.000 Liter20.000 ha
Sumicidin Alpha ESEsfenvalerat20.05. – 16.09.256.000 Liter20.000 ha

Aktuelle Notfallzulassungen für das Jahr 2025 mit weiterführenden Informationen sind auf der Website des BVL zu finden: https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/02_ZulassungPSM/01_ZugelPSM/02_Notfallzulassungen/psm_ZugelPSM_notfallzulassungen_node.html

23.04.2025
Neue Fälle der ASP in Mannheim
Schwein

Anfang März wurde der erste Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Gebiet des Stadtkreises Mannheim gefunden. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte nun sieben weitere Fälle nördlich der A6, nahe der Grenze zu Hessen. Die Funde stehen im Zusammenhang mit dem Seuchengeschehen rund um Lampertheim. Laut dem baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium und der Mannheimer Veterinärbehörde ergeben sich derzeit keine neuen Auswirkungen für die Bevölkerung. Dennoch bleibt die Lage dynamisch, weshalb zusätzliche Maßnahmen nicht ausgeschlossen sind und regelmäßig neu bewertet werden. Die intensive Suche nach verendeten Wildschweinen ist zentral für die Eindämmung der Seuche und wird lageabhängig fortgeführt. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurden auch in Mannheim Schutz- und Elektrozäune errichtet, als Ergänzung zu hessischen Anlagen.

23.04.2025
Schweinemarkt in Europa
Schwein

(AMI) Der europäische Schweinemarkt präsentiert sich insgesamt ausgewogen: In vielen Ländern trifft ein begrenztes Angebot auf eine mittlere bis rege Nachfrage, was meist stabile bis leicht steigende Preise zur Folge hat. In Frankreich sorgen sinkende Schlachtgewichte für eine zügige Vermarktung. Auch in Belgien halten sich Angebot und Nachfrage die Waage, beeinflusst von geringeren Lebendtierexporten und fehlenden Schlachttagen, bei unveränderten Preisen. In Dänemark führt ein gestiegenes Kaufinteresse, insbesondere durch die sinkende Inflation und eine lebhaftere Nachfrage aus Osteuropa, zu besseren Umsätzen bei Filets und Schinken, während die Grillsaison vorbereitet wird. Spaniens Markt stabilisiert sich weiter bei begrenztem, aber ausreichendem Angebot, getragen vom Außenhandel und dem Start in die Grillsaison, mit konstant hohen Preisen. Italien verzeichnet eine lebhafte Nachfrage, der das knappe Angebot nicht gerecht wird, wodurch die Preise erneut steigen. Auch in Deutschland werden Schlachtschweine trotz verkürzter Wochen zügig vermarktet, das Angebot bleibt regional knapp, was auf stabile bis leicht festere Notierungen hindeutet.

23.04.2025
EU-Schweinefleischausfuhren bleiben stabil
Schwein

(AgE) Im Jahr 2024 exportierte die EU rund 4,26 Mio. Tonnen Schweinefleisch. Fast so viel wie 2023, mit einem leichten Plus von 0,4 %. Damit bleibt das Exportniveau deutlich unter dem der Vorjahre: 2022 waren es noch 5,3 Mio. Tonnen, 2020 und 2021 jeweils über 6 Mio. Tonnen. China blieb mit 1,12 Mio. Tonnen der größte Abnehmer, obwohl die Käufe im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 % zurückgingen. Der Export ins Vereinigte Königreich sank leicht um 0,7 % auf knapp 896.000 Tonnen. Die Philippinen steigerten ihre Einfuhren deutlich um 26,1 % auf rund 366.500 Tonnen und wurden damit der drittgrößte Markt. Nach Japan gingen 0,4 % weniger, nach Südkorea 3,8 % mehr Schweinefleisch. Auch Vietnam (+15,2 %), die USA (+11,6 %) und Australien (+5,6 %) erhöhten ihre Importe. Die Einfuhren in die EU sanken 2024 um 3,8 % auf rund 159.000 Tonnen.

23.04.2025
Informationsblatt zur Prävention vor Tierseuchen
Schwein

Angesichts eines neuen bestätigten MKS-Falls in Ungarn Ende letzter Woche, möchten wir nochmal auf das Informationsblatt zur Ausbreitungsprävention von Tierseuchen aufmerksam machen. Dies entstand in Zusammenarbeit des DBV und befreundeter Verbände. Es informiert in sieben weiteren Sprachen über die potenzielle Einschleppung von Viren durch mitgebrachte und unachtsam entsorgte Lebensmittel sowie kontaminierte Kleidung und Ausrüstung.

Sie finden es unter folgendem Link:

https://www.bauernverband.de/fileadmin/user_upload/dbv/themendossiers/Tierhaltung_und_Tierwohl/2025/Tierseuchen_Hinweise_in_verschiedenen_Sprachen.pdf

18.04.2025
Weizenkurse rutschen ab
Pflanzen

Sowohl in Paris als auch an der Börse in Chicago können die Weizenkurse ihr Vorwochenniveau nicht halten. Druck üben dabei unter anderem die verbesserten Vegetationsbedingungen aus.

(AMI) Nahezu durchweg bewegen sich die Pariser Weizennotierungen in der laufenden Handelswoche abwärts. So schloss der Fronttermin Mai am 16.04.2025 bei 209 EUR/t und damit 10,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch der Folgetermin tendiert schwächer, auch wenn der Rückgang hier etwas weniger deutlich ausfällt. Mit 211,50 EUR/t notierte der Septemer-25-Kontrakt rund 5,25 EUR/t niedriger. Druck kam dabei von dem festen Euro. Dieser schmälert die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt. Vor diesem Hintergrund konnte sich Frankreich im Zuge der jüngsten Ausschreibung Algeriens nicht durchsetzen. Dabei dürften jedoch auch die anhaltenden Spannungen zwischen Algerien und Frankreich eine Rolle spielen. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass insbesondere die Ukraine, Rumänien und Bulgarien den Zuschlag erhalten.

In weiten Teilen Westeuropas, vor allem in Deutschland, fielen zuletzt die lang erhofften Niederschläge. Auch der Blick auf die Wetterprognosen für die kommende Woche stimmt bislang optimistisch, nachdem es im März und Anfang April noch ungewöhnlich trocken war. Das kann die Sorge um trockenheitsbedingte Ertragseinbußen in der kommenden Saison zumindest etwas schmälern. Auch die Pegelstände an der Rheinschiene haben sich mit den Niederschlägen leicht verbessert. Schiffe können jedoch auch weiterhin nur zu etwa 50 % beladen werden.

Auch in Chicago geht es auf Wochensicht abwärts. So notierte der US-Weizenkurs am 16.04.2025 bei umgerechnet 177,23 EUR/t und damit rund 3,14 EUR/t niedriger als noch in der Woche zuvor. Kurswirkung zeigt dabei die aktuelle Witterung im US-Weizengürtel, denn die prognostizierten Niederschläge dürften die Entwicklung der Feldbestände begünstigen. Nach jüngsten Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums befinden sich rund 47 % der bonierten Winterweizenschläge in einem guten bis ausgezeichnetem Zustand, in der Vorwoche lag der Anteil noch bei 48 %. Marktteilnehmer erwarten indes auf weitere Meldungen hinsichtlich der US-Handelspolitik.

Für zwischenzeitlichen Aufwind sorgte indes die Schwäche des US-Dollars. Die Zollstreitigkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Handelspartnern schmälern das Vertrauen der Anleger in die US-Währung, was den Kurs auf ein 3-Jahrestief drückt.

18.04.2025
Einbruch der Brotgetreidepreise
Pflanzen

Langersehnter Regen, Druck vom Weltmarkt, exporthemmender, fester Euro – die preisschwächenden Faktoren waren übermächtig. Verkauft hat nur, wer wirklich musste, mit Zähneknirschen. Das Vorkontraktgeschäft ist zum Erliegen gekommen.

(AMI) Der scharfe Kursverlust hat den Kassamarkt für Brot-, Qualitäts- und Industriegetreide noch weiter beruhigt. Immerhin hatte Der Fronttermin in Paris zum 15.04.25 für den Fronttermin 14,50 EUR/t verloren, weil der bald ausläuft. Aber auch die Folgetermine waren mit -8,75 EUR/t zum Vorwochenschlusskurs schwach auf. Die Verunsicherung hinsichtlich der Handelsstreitigkeiten waren mit dem 90-Tage-Aufschub etwas abgeklungen, aber die Sorge um die kränkelnde Weltwirtschaft sowie der für die EU-Exportchancen ungünstige feste Euro drückte die Stimmung. Und hierzulande drückt die Lagerware, die aber von Tag zu Tag an Wert verliert und daher ungern verkauft wird. Und obgleich die Pariser Kursschwäche auch der Börsentechnik geschuldet ist, verliert der Kassamarkt auf Großhandelsstufe fast 10-12 EUR/t für prompte Lieferungen an Brotgetreide und Qualitätsweizen. Brotroggen wurde am 15.04.25 mit 205 EUR/t franko Niederrhein bewertet, Brotweizen dort mit 228 EUR/t. Franko Hamburg ist Brotweizen indes nur noch 219 EUR/t wert und Qualitätsweizen 235 EUR/t. So wenig wurde zuletzt im September 2020 genannt. Braugerste kann sich indes besser behaupten und büßt zur Vorwoche auf Großhandelsebene nur 2 EUR/t ein und liegt damit in der 16. KW für prompte Partien bei 258 EUR/t, für Lieferungen ab Oktober 25 bei 275-278 EUR/t.

Erzeuger, die sich mit Blick in den Himmel über den Regen freuten, nahmen den starken Preisverlust wahr, reagierten aber wenig. Zurückhaltung beim Verkauf der letzten Lagerpartien und beim Abschluss von Vorkontrakten charakterisiert die Lage. Neugeschäft ist aktuell nicht vorhanden. Dabei haben Partien der Ernte 24 und 25 nicht gleichermaßen verloren. Für prompten Brot- oder Qualitätsweizen werden mit 199,50 bzw. 211,75 EUR/t rund 3,50 EUR/t weniger genannt als in der Vorwoche. Die Vorkontraktpreise wurde jedoch um 5,50-6,50 EUR/t auf 193 bzw. 211,45 EUR/t zurückgenommen. Beim Brotroggen ist es genau andersherum; hier hat prompte Ware 4,80 auf 165,50 EUR/t verloren, die Vorkontraktpreise indes nur 2,60 auf 159 EUR/t. Für Braugerste gibt es derzeit keine belastbaren Erzeugerpreise ex Ernte. Alterntige Partien werden in der 16. KW allen Schwächefaktoren zum Trotz sogar fast einen Euro fester mit 212 EUR/t frei Erfasserlager bewertet.

18.04.2025
Rapsmarkt zunehmend von Unsicherheit geprägt
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Flächendeckende Niederschläge bleiben regional aus. Damit wächst die Sorge um das Ertragspotenzial der Ernte 2025.

(AMI) Ging es in der Vorwoche noch bergab, konnten sich die Notierungen für Raps an der Pariser Börse zuletzt wieder befestigen. Dabei verzeichnete der Kurs Tagesgewinne von bis zu 11,50 EUR/t. So schloss der Fronttermin Mai am 15.04.2025 bei 544,75 EUR/t und damit nicht nur 27,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche, sondern gleichzeitig auch auf dem höchsten Stand seit vier Monaten. Auch Partien der Ernte 2025 tendieren fester. Allerdings fällt das Plus hier etwas weniger deutlich aus. So notiert der August-25-Kontrakt zuletzt bei 478,50 EUR/t und legt damit rund 3 EUR/t zu. Damit baut der Rapskurs seinen Invers zwischen dem Front- und Folgetermin deutlich aus. Das heißt spätere Termine notieren deutlich niedriger als der Mai-Kontrakt. Lag der Invers Mitte der 15. KW noch bei 41,50 EUR/t waren es zuletzt 66,25 EUR/t. Kurstreibende Impulse kamen dabei insbesondere von den festen Canola-Notierungen in Winnipeg, nachdem die kanadischen Exporte zuletzt rege verliefen.

Das Plus in Paris zeigt auch auf Großhandelsebene Preiswirkung. Meldungen für Partien zur Lieferung ab April sind nur noch franko Rostock erhältlich. Hier sind mit 559 rund 28 EUR/t mehr möglich. Partien der Ernte 2025 werden franko Niederrhein mit 484 rund 3 EUR/t teurer angeboten. Gleiches gilt für Partien zur Lieferung ab Juli franko Hamburg, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 3 auf 470 EUR/t verteuern. Trotz der Preissteigerungen kann sich der Handel nicht beleben. Für Partien der alten Ernte sind die Margen mit dem deutlichen Kursanstieg abgesackt. Auch hinsichtlich der neuen Ernte bleibt es ruhig.

Auch die Erzeugerpreise für Raps ziehen an. Für Partien der Ernte 2024 werden im Bundesdurchschnitt 510,00 EUR/t genannt und damit 9,90 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 475-535 EUR/t. Lediglich vereinzelt wird, angesichts der Preissteigerungen, noch von Umsätzen mit alterntigem Raps berichtet, ohnehin sind die Lager weitestgehend geräumt. Auch hinsichtlich der Vermarktung der kommenden Ernte herrscht Verunsicherung, denn bislang häufen sich die Zeichen für ein trockenes Vegetationsjahr. Hinzu kommt das zuletzt wieder schwächere Preisniveau. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2025 mit 444,50 (421-516) rund 6,40 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Vorwoche.

Die anhaltende Trockenheit hinterlässt regional zunehmend Spuren auf den Feldern, bei den heimischen Rapsbeständen mehren sich die Anzeichen für Stress. So beginnt die Blüte unter schwierigen Bedingungen. Landwirte befürchten verbreitet eine sogenannte „Notblüte“, da vielerorts nur wenige Verzweigungen ausgebildet wurden – ein klares Warnsignal für potenzielle Ertragseinbußen. In Einzelfällen wird sogar über einen Umbruch der Flächen nachgedacht. Sollte es jedoch in den kommenden Tagen zu nennenswerten Niederschlägen kommen, besteht noch die Chance auf eine späte Verzweigung – das Ertragspotenzial ist damit noch nicht vollständig abgeschrieben.

18.04.2025
Werbung belebt das Kartoffelgeschäft zu Ostern
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Es wird im LEH wieder viel für Kartoffeln geworben, wovon Frühkartoffeln nicht in allen Geschäften profitieren. Die Preise für Lagerkartoffeln sind stabil. Aus dem hiesigen Frühkartoffelanbau wird Großmarktware Anfang Mai erwartet, Packware könnte sich verspäten.

(AMI) Das Geschäft mit Speise- und Speisefrühkartoffeln ist seit vergangenem Freitag fast überall im Land deutlich lebhafter geworden. Dazu trägt vor allem die häufige Berücksichtigung von Kartoffeln in den Werbeprospekten bei. Die AMI hat für diese Woche insgesamt 45 Werbeanstöße im ganzen Bundesgebiet erfasst. Dabei sind die Schwerpunkte sehr unterschiedlich. Erstmals in diesem Jahr übersteigt allerdings die Anzahl der Nennungen von Speisefrühkartoffeln die von Speisekartoffeln. Dabei setzt der eine große Vollsortimenter auf erstgenannte und der anderen eher auf deutsche Ware aus dem Lager. Auch im Discount wird für Frühkartoffeln geworben, allerdingt längst noch bei jedem. Oftmals lobt der LEH die Importaware als Spargelkartoffeln aus. Der größte Einzelhändler hat mitunter aber auch schon sein Premiumsortiment vor Ostern umgestellt. Bei den Werbeanzeigen fällt zudem auf, dass als Herkunft meistens Ägypten ausgewiesen wird. Israel ist eher eine seltene Ausnahme.

Angesichts der Werbemaßnahmen sprechen Importeure mal von normalem und mal von lebhaftem Abverkauf. Bei den Preisen für lose Ware gibt es franko Abpacker ein ähnliches Niveau wie 2024. Mal werden knapp 80,00 EUR/dt genannte, mal auch etwas über 80,00 EUR/dt, je nachdem, wer die Ware zur Verfügung stellt.

Ob das Importangebot der hiesigen Ware zu viel Regalplatz streitig macht oder nicht, wird regional sehr unterschiedlich bewertet. Im Norden wird das sicherlich kritischer gesehen. Dort sollen noch gut ausreichende Mengen Lagerkartoffeln verfügbar sein, die auch einen Anschluss bis zur neuen Ernte sicherstellen könnten. Die Frage, welche sich der Handel eher stellt, ist, ob auch die Qualitäten so lange reichen werden.