Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

11.07.2024
Betroffenheitsvideos zum Agrarpaket

Sei dabei und setze ein deutliches Zeichen in Richtung Politik

Die Bundesregierung ist der Meinung, mit dem Agrarpaket den Unmut der Landwirtinnen und Landwirte über die derzeitige Agrarpolitik besänftigen zu können. Gleichzeitig plant sie deutliche Verschärfungen im Pflanzenschutzrecht, im Düngerecht und vor allem beim Tierschutzgesetz. Das bedeutet enorme Belastungen für viele unserer Betriebe.

Damit die Politik merkt, dass wir noch lange nicht zufrieden sind, bitten wir Euch um Unterstützung in Form von “Betroffenheitsvideos” in den sozialen Medien. Folgendes Vorgehen ist geplant:

  1. Ihr nehmt ein Videostatement von maximal einer Minute auf, welches Ihr auf Eurem eigenen Social-Media-Account veröffentlicht. Verlinkt dabei auch gerne unsere Social-Media-Kanäle und die des Landesverbandes. Das Video soll eine einzige Botschaft enthalten, und zwar genau die, die Euch am meisten belastet.

  2. Schickt uns das Video gerne ebenfalls per Mail an sievers@landvolk-row-ver.de zu, damit wir es zusätzlich erneut auf unseren Social-Media-Kanälen veröffentlichen können.

  3. Die Videos leiten wir auch an den Landesverband weiter, welcher einige Videos auswählen wird - insbesondere Videos mit Tierhaltungsthemen - und diese ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt Anfang September posten wird.

Wie eine solche Video-Botschaft an die Politik aussehen kann, zeigt das Video von Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies, welches HIER zu finden ist.

Aktionszeitraum: ab sofort bis Mitte September.

Herzlichen Dank im Voraus!

Für Rückfragen meldet Euch gerne bei Wanja Sievers per Mail unter sievers@landvolk-row-ver.de oder per Telefon unter 01623149845.

11.07.2024
Hochwasser-Hilfsprogramm

Antragsunterlagen können bis 03.09.2024 eingereicht werden

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert auf ihrer Website unter dem Webcode 01042712 darüber, dass für das angekündigte Hochwasser-Hilfsprogramm ab sofort die Antragsunterlagen zur Verfügung stehen und bis zum 03.09.2024 eingereicht werden können. Auch wird darauf hingewiesen, dass die bis zum 26.02.2024 in der FANI-App hochgeladen Fotos lediglich als Nachweis für die jetzt mögliche Antragstellung gelten.

Den Download für die Antragsunterlagen, sowie weitere ausführliche Informationen und Ansprechpartner finden Sie ebenfalls unter dem oben genannten Webcode auf der Website der Landwirtschaftskammer Niedersachsen oder unter direkt HIER.

08.07.2024
„Agrarpaket“ ist Augenwischerei – Mehr Belastungen

Landvolkpräsident Hennies seziert die vermeintlichen Entlastungen im Faktencheck

Was die Bundeskoalitionäre SPD, Grüne und FDP mit ihrem kürzlich vorgelegten „Agrarpaket“ als „Entlastungen“ für die Branche verkaufen wollten, hält einem Faktencheck nicht stand. Die Gesetzentwürfe zur Verlängerung der Tarifermäßigung in der Land- und Forstwirtschaft, zur Änderung agrarrechtlicher Vorschriften sowie vorgesehene Änderungen im GAP-Konditionalitätengesetz hat die Ampel jetzt verabschiedet – eine Beschlussfassung im Bundesrat steht aber noch aus und ist vor September nicht zu erwarten. „Den Einbußen durch die schrittweise Agrardiesel-Besteuerung in Höhe von 440 Millionen Euro stehen Entlastungen von max. 140 Millionen Euro durch die Rücknahme der Pflicht zur Flächenstilllegung entgegen“, rechnet Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies ein Beispiel vor. Insgesamt betrage die Summe der Belastungen ein Vielfaches der Summe der Entlastungen.

Ziel der Tarifermäßigung für Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft ist es, Gewinnschwankungen infolge des Klimawandels abzumildern. Die sogenannte Gewinnglättung über jeweils drei Jahre hat die damalige Große Koalition 2016 beschlossen. Sie soll nun um die Veranlagungszeiträume 2023 bis 2025 und 2026 bis 2028 verlängert werden.

„Durch die Gewinnglättung würde der Agrarsektor mit rund 60 Millionen Euro entlastet. Aber durch die Umsatzsteuer-Absenkung, das Glyphosatverbot in Wasserschutzgebieten und weitere sich verschärfende Vorgaben beim Düngerecht oder der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie drohende Auflagen in der Tierhaltung, insbesondere für Schweine- und Rinderhalter, würde unter dem Strich jegliche (angekündigte) finanzielle Erleichterung zunichte gemacht“, so Hennies weiter.

Zusammen mit Haushaltskürzungen und zusätzlichen Kosten beträgt die Summe der Belastungen in 2024 damit bis zu 2,6 Milliarden Euro zusätzlich; und dem gegenüber stehen Entlastungen von ca. 215 Millionen Euro, die außerdem größtenteils von der EU vorgegeben waren. Die schon 2023 beschlossenen Kürzungen unter anderem bei der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), sind dabei noch nicht eingerechnet. „Von echten Entlastungen kann also keine Rede sein. Das neue Agrarpaket ist eine Mogelpackung und kann nur als Zumutung für die Landwirtschaft bezeichnet werden“, bringt es Hennies auf den Punkt.

08.07.2024
Aktionsbündnis Wolf wieder im Dialogforum dabei

Landvolk-Vizepräsident Ehlers begrüßt die neuen Aspekte des Herdenschutzes

Zuversichtlich blickt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers auf die neue Lage im „Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement“, dessen Sprecher der Landwirt aus dem Landkreis Verden ist. Anfang April hatte das Bündnis die Mitarbeit im Dialogforum Wolf der Landesregierung ruhen lassen; jetzt wurden die Gespräche wieder aufgenommen. „Mit den neuen Verabredungen können wir gut weiterkommen im ländlichen Raum. Wir werden konstruktiv mitarbeiten, denn wir müssen gemeinsam tragfähige Lösungen für den Umgang mit dem Wolffinden“, betonte Ehlers in einer Pressekonferenz nach der jüngsten Sitzung des Dialogforums. Die Gerichtsurteile, die zuletzt Schnellabschüsse von Wolfen verhindert haben, stimmen mich ratlos“, so Ehlers. „Wir haben einen Zuwachs an Bestand und Rissen, deshalb brauchen wir ein gesellschaftlich akzeptiertes Bestandsmanagement.“

Das Land Niedersachsen will sich dafür einsetzen, den Herdenschutz zu verbessern und auch schnelle Abschüsse zu ermöglichen. Tierhalterinnen und Tierhalter sollen für gerissene Schafe und Ziegen eine pauschale Prämie erhalten – vorausgesetzt, sie haben Maßnahmen zum Herdenschutz ergriffen. Die Halterinnen und Halter von Rindern und Pferden sollen beim Bau von Zäunen weiterhin gefördert werden. Jörn Ehlers begrüßte die neuen Aspekte des Herdenschutzes.

Bund und Länder hatten sich Ende 2023 auf ein Verfahren für schnellere Wolfsabschüsse geeinigt. Während zuvor nach einem Wolfsriss eine DNA-Analyse abgewartet werden musste, sind nach der neuen Regel unter bestimmten Bedingungen auch Abschüsse möglich, ohne dass die Frage nach der Identität des geschossenen Wolfs gestellt wird. Das Land wollte diese Regel erstmals in der Region Hannover anwenden; mehrere Vereine gingen jedoch dagegen vor. Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg stoppte die Genehmigung der Abschüsse. Zur Finanzierung hat die rot-grüne Landesregierung angekündigt, dass im Jahr 2025 rund neun Millionen Euro für die Entschädigung von Nutztierhalterinnen und Nutztierhaltern, deren Tiere von Wölfen gerissen wurden, sowie für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung stehen sollen.

04.07.2024
Änderungen in der Geschäftsführung

Carsten Hoops ist neuer Geschäftsführer

Seit dem 01. Juli dürfen wir Carsten Hoops als unseren neuen Geschäftsführer begrüßen. Carsten Hoops kommt aus unserer Region und war zuvor viele Jahre lang als Bereichsleiter im Tiervertrieb bei der MASTERRIND tätig. Gerne steht er Euch künftig für Rückfragen per Mail unter hoops@landvolk-row-ver.de oder per Telefon am Standort Verden (Mo & Mi) unter 0 42 31 92 63 328 und am Standort Rotenburg (Di & Do) unter 0 42 61 63 03 228 zur Verfügung.

Alexander Kasten steht Carsten Hoops bis zum 01. September als stellv. Geschäftsführer zur Seite, danach wird er seine Tätigkeit als Justiziar beim Kreislandvolkverband Diepholz aufnehmen. Wir wünschen Alexander Kasten alles Gute für seine Zukunft und bedanken uns für sein Engagement für unseren Kreisverband. Wir freuen uns, dass er dem Landvolk an anderer Stelle erhalten bleibt.

01.07.2024
Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Hessen nachgewiesen

Seit September 2020 wird die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Deutschland regelmäßig bei Wildschweinen in den Regionen zur Grenze nach Polen nachgewiesen. Vereinzelt gab es Ausbrüche in Schweine haltenden Betrieben in verschiedenen Bundesländern, so auch 2022 in Niedersachsen im Landkreis Emsland. Die Einschleppungsursache dort blieb ungeklärt. Jetzt wurde das für den Menschen ungefährliche ASP-Virus Mitte Juni 2024 bei einem Wildschwein im Landkreis Groß-Gerau südlich von Rüsselsheim nachgewiesen.

Das Wildschwein wurde von einem Jäger erlegt, da es offensichtlich krank war. Im Rahmen der sofort eingeleiteten veterinärbehördlichen Maßnahmen (z. B. die Suche nach Kadavern) wurden weitere fünf Wildschweine positiv auf ASP getestet. Alle fünf Tiere waren bereits verendet und befanden sich in einem engen Umkreis um den ersten Fund.

Vermutlich wurde das Virus durch Unachtsamkeit in den Landkreis Groß-Gerau gebracht. Dies könnte zum Beispiel das gedankenlose Wegwerfen eines Wurstbrotes in der Natur sein. Da das ASP-Virus in Salami oder Rohschinken weiterhin lange infektiös bleibt, kann ein Wildschwein sich durch das Fressen eines weggeworfenen Wurstbrotes infizieren. Innerhalb einer Wildschweinrotte geschieht die Weitergabe der Viren dann durch direkten und indirekten Kontakt. Für Wild- und Hausschweine endet eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich.

Der Landkreis bittet um die Beachtung folgender Punkte, um einen Eintrag des ASP-Virus in die Wildschweinepopulation oder in die Schweinebestände unserer Region zu verhindern:

Bürgerinnen und Bürger: Speisereste gehören nicht in die Natur. Bitte diese zu Hause oder nur in geschlossenen Mülleimern (z. B. auf Parkplätzen) entsorgen.

Landwirtschaft:

Oberstes Ziel ist, den Eintrag des Virus in einen Schweinestall zu vermeiden. Unter dem Stichwort „Biosicherheit“ gelten verschiedene Maßnahmen, die dies verhindern sollen, z. B. beim Betreten der Stallungen eigene Schutzkleidung tragen, den Personenverkehr im Stall beschränken, für einen intakten Zaun um das Betriebsgelände sorgen, etc.)

Jägerinnen und Jäger:

Verendet gefundene Wildschweine unbedingt dem Veterinäramt melden, mit der Trichinenprobe gleichzeitig eine Blutprobe abgeben. Vorsicht bei der Jagd in Gebieten, die aufgrund eines ASP-Nachweises als Restriktionsgebieten ausgewiesen sind.

Weitere Information zum Thema „Afrikanische Schweinepest“ gibt es HIER auf der Homepage des Landkreises Rotenburg.

26.06.2024
Deutscher Bauernverband zum Agrarpaket der Ampelfraktionen

Rukwied: Päckchen bleibt weit hinter Anforderungen zurück

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bewertet das von den Ampelfraktionen angekündigte Agrarpaket zur Entlastung der Landwirtschaft: „Dieses Päckchen ist ein längst überfälliger, aber nicht ausreichender Schritt. Es geht zwar in die richtige Richtung, bleibt jedoch weit hinter den Anforderungen der Landwirtinnen und Landwirte zurück. Echte Entlastungen sehen anders aus. Zudem bleibt es in vielen Bereichen weiterhin lediglich bei Ankündigungen, denen jetzt zwingend Taten folgen müssen. Unsere Landwirtinnen und Landwirte brauchen dringend Wettbewerbsgleichheit in der EU.“ Die nächsten Schritte müssten laut Bauernpräsident Rukwied zunächst eine Rücknahme weiterer geplanter Belastungen wie der Novelle des Tierschutzgesetzes und des Pflanzenschutzprogrammes der Bundesregierung sein. Dann müsse eine Lösung für erneuerbaren Agrardiesel und die Möglichkeit für eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage folgen. „Wir müssen feststellen, dass wir noch immer Lichtjahre von einer echten Kompensation der Belastungen und Steuererhöhungen der zurückliegenden Monate entfernt sind“, so Rukwied abschließend.

18.06.2024
Sommer-Tagesfahrt in die Heide

Die Bienenfreunde Verden laden ein

Die Bienenfreunde Verden, eine Interessen- und Aktionsvereinigung von Imkern, Landwirten und Jägerschaft im Landesverband Hannoverscher Imker e.V., laden am Samstag, den 17.08.2024, zum Tagesausflug in die Heide ein:

Dabei steht jedoch nicht nur die Pferdekutschfahrt durch die Heide und der anschließende Genuss von Buchweizentorte auf dem Programm, sondern auch das Anfahren von weiteren Stationen im Sinne der Interessen- und Aktionsvereinigung des Vereins. Um 8 Uhr startet die Veranstaltung in Verden mit eigenen Fahrzeugen oder in Fahrgemeinschaften. Die Ankunft beim Spargel- und Erdbeerhof Niemann in 29578 Eimke ist für 10 Uhr eingeplant. Dort begrüßt Hinrich Niemann die Besucherinnen und Besucher zur Hofführung und Vorstellung der Blühflächen an Spargelfeldern, sowie Insektenunterstützungs- und Nachhaltigkeitsprojekten. Im Rahmen des bundesweiten topagrar-Wettbewerbs 2020 „Bienen brauchen Bauern – Bauern brauchen Bienen“ war die Juri auch bei ihm. Die Vereinigung erhielt für ihre Aktivitäten anlässlich der Grünen Woche in Berlin einen Sonderpreis, den Hinrich Niemann und Fred Eickhorst in Empfang nahmen.

Aktuelles vorab HIER.

Nach einem Imbiss ist gegen 13:45 Uhr die Ankunft beim Heide-Kiosk-Höpen geplant, von wo aus um 14:00 Uhr die einstündige Kutschfahrt startet.

Nach einem kurzem Fußweg geht’s weiter zum Heideimker / Korbimkerei Heinrich Inselmann. Das Gros der Imker nutzt heute Magazinbeuten und kennt die Korbimkerei nur vom Hören/Sagen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich auf den Besuch freuen, um die „Ursprungsimkerei“ von Heinrich Inselmann aus 1. Hand kennenzulernen. Danach bleibt Zeit für Gesprächsvertiefungen bei Kaffee und Kuchen.

Interesse geweckt? Dann meldet Euch bitte bis zum 3.7.24 an unter info@bienenfreunde-verden.de oder tel. unter 0152 2194 0831

17.06.2024
Statement Landvolk zur Bundesratsentscheidung Glyphosat

Änderung Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PfSchAnwV)

Enttäuscht zeigt sich das Landvolk zur Entscheidung des Bundesrates zur Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PfSchAnwV), in der das pauschale Anwendungsverbot von Glyphosat in sogenannten Wasserschutzgebieten weiterhin zur Anwendung kommen wird.

„Damit wird unseren Landwirten ein weiteres Bein im Wettbewerb auf dem europäischen Markt gestellt. Mit diesem Anwendungsverbot gerät unsere Landwirtschaft noch weiter ins Abseits. Damit ist weder dem Verbraucher noch der Natur geholfen. Im Gegenteil: Die Ernährungssicherheit mit guten Lebensmitteln aus der Heimat wird gefährdet. Auch Umwelt und Klima werden durch den vermehrten Einsatz anderer Pflanzenschutzmittel sowie durch schlechtere Alternativen, wie das häufigere Pflügen, mehr belastet“, stößt diese Entscheidung auf absolutes Unverständnis bei Landvolk-Präsident Holger Hennies.

Es zeige einmal mehr, dass Sachargumente und selbst unabhängige Studien nicht mehr zählen. Selbst die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe Ende 2023 Glyphosat als sicher für Mensch und Umwelt eingestuft, und die Kommission habe daraufhin den Wirkstoff für weitere zehn Jahre zur Anwendung in der EU freigegeben.

„Unsere Landwirte gehen sehr verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmittel um. So viel wie nötig, so wenig wie möglich lautet bei entsprechender Indikation die Devise. Mit Glyphosat hingegen hätte auf tiefe Bodenbearbeitung verzichtet und somit auch das Risiko von Nitrateinträgen in das Grundwasser verringert werden können“, bewertet Hennies diese Fehlentscheidung, die der deutschen Landwirtschaft und der Umwelt schaden wird.

14.06.2024
FINKA: Maisanbau mit Striegel & Hacke

Viertes Projektjahr bietet Kennzahlen & Erfahrungsaustausch

Auf dem FINKA-Acker in Odeweg trafen sich vergangene Woche Interessierte zum Projektaustausch: Das Projekt FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) verfolgt das Ziel wissenschaftlich zu untersuchen welchen Effekt der Verzicht von Insektiziden und Herbiziden auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auch auf die Insektenvielfalt hat und wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise ökonomisch auf die Betriebe auswirkt. Hierzu arbeiten 30 Betriebspaare, bestehend aus einem konventionell wirtschaftenden und einem ökologisch wirtschaftenden Part, bis zum Projektende 2025 eng zusammen.

Erfolgreiche Ernte hängt von vielen Faktoren ab:
Auf seiner gut vier Hektar großen FINKA-Versuchsfläche hat Gert Bunke in diesem Jahr Mais angebaut. „Am sechsten Mai haben wir die Fläche gepflügt und den Mais gelegt. Kurz darauf wurde einmal blind gestriegelt und im weiteren Verlauf noch zweimal gestriegelt, nachdem der Mais bereits aus der Erde kam. Anfang Juni haben wir den Schlag dann das erste Mal gehackt“, berichtet Bunke. Unterstützt wurde er dabei von seinem ökologisch wirtschaftenden Projektpartner Jan-Harmen Hesse. Zusätzlich berät Beke Gredner von der Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU) die Landwirte. „Beim Maisanbau im Öko-Landbau spielt eine vernünftige Saatablage eine enorm wichtige Rolle. Richtung sechs Zentimeter wäre auf dieser Fläche zu empfehlen, denn der Mais darf auf der einen Seite nicht zu flach gelegt werden, um Vogelfraß zu vermeiden und um eine gute Voraussetzung für das Blindstriegeln zu schaffen, auf der anderen Seite darf er auch nicht zu tief gelegt werden, denn wir brauchen eine schnelle Entwicklung im Mais“, erklärt Gredner den Balanceakt. Auch beim Striegeln gäbe es Einiges zu beachten erläutert Hesse: „Für ein gutes Ergebnis muss man verschiedene Faktoren wie die Bodenverhältnisse, die Witterung und natürlich das Wachstumsstadium der Pflanze beachten“

Eine interessante Alternative zur Unkrautregulierung zeigt Andreas Jessen vom Bioverband Naturland auf: „Im ökologischen Feldgemüseanbau gehört das Abflammen von Unkräutern mittlerweile zu den Standardmaßnahmen. Auch im Mais ist der Einsatz von Abflammtechnik möglich, vor allem aus Dänemark liegen hierzu Erfahrungen vor. Der große Nachteil an dieser Methode ist leider der verhältnismäßig große Kostenaufwand.“

Betriebswirtschaftliche Auswertungen zeigen Unterschiede zwischen den Projektjahren auf:
Auf das Thema Kosten geht auch FINKA-Projektmitarbeiter Leen Vellenga vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN) bezugnehmend auf die Auswertung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zum Silomais des Jahres 2022 und 2023 näher ein: „Das Einsparpotential an Pflanzenschutzmitteln pro Fläche ist im Silomais geringer als in anderen Kulturen. Auf den konventionell bewirtschafteten Vergleichsflächen wurde in den Anbaujahren 2022/2023 in der Regel eine Herbizidmaßnahme im Frühjahr durchgeführt, wodurch im Durchschnitt Kosten für die Beikrautregulierung von 69€/ha entstanden. Für die mechanische Beikrautregulierung im Mais waren demgegenüber in der Regel mehrere Striegel- und Hackmaßnahmen notwendig, ein zeitlicher Mehraufwand, der für landwirtschaftliche Betriebe auch arbeitswirtschaftlich nicht unterschätzt werden darf. Folglich ergeben sich größere Unterschiede in den Kosten der Beikrautregulierung. Auf der herbizid- und insektizidfreien Fläche lagen diese im Durchschnitt bei rund 109 €/ha. Insgesamt streuen die Ergebnisse je nach Standort und Bewirtschaftungsstrategie der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sehr stark“

Auch die Datengrundlage zu den Erträgen im Silomais aus den Jahren 2022 und 2023 wurden ausgewertet und ergaben das sich die Silomaiserträge im Anbaujahr 2022 in den beiden Varianten „konventionell“ und „herbizid- und insektizidfrei“ durchschnittlich um 49 dt/ha (375 dt/ha konventionell, 326 dt/ha herbizid- und insektizidfrei) unterschieden. Auf den Ökoflächen wurden im Schnitt 307 dt/ha geerntet. Insgesamt schwankten die Maiserträge der unterschiedlichen Regionen Niedersachsens erwartungsgemäß recht stark. Im Anbaujahr 2023 konnten auf den herbizidfreien Silomais-Flächen durchschnittlich Erträge von 473 dt/ha erzielt werden, 26 dt/ha weniger, als auf der konventionellen Vergleichsfläche. Damit unterscheiden sich die Erträge im Jahr 2023 deutlich weniger als im Vorjahr, einem von Sommertrockenheit geprägten Jahr mit regional stark schwankenden Erträgen. Die Öko-Silomaiserträge lagen mit durchschnittlich 398 dt/ha in 2023 deutlich über dem Vorjahresniveau.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Projektauswirkungen auf die Flora:
Wie sich die veränderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen auswirkt, erforscht im Rahmen des Projektes die Georg-August-Universität Göttingen. Sechs der konventionell wirtschaftenden FINKA-Betriebe hatten im Anbaujahr 2023 Mais auf den FINKA-Flächen angebaut. Vellenga erklärt: „Um positive Effekte für Insekten erzielen zu können sind vor allem die potenziell blühenden Individuen pro m² von Bedeutung. Mit 8 potenziell blühende Individuen konventionell, 27 herbizidfrei und 28 ökologisch wird hier im Mais wird schon ein großer Unterschied zur konventionellen Fläche deutlich, der beispielsweise im Winterweizen noch höher ausfällt“

Fazit: Daten bieten Grundlage um nach Projektabschluss auf Politik zuzugehen
Forschungen zur Projektauswirkung auf die Insektenvielfalt werden vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels durchgeführt. Allerdings läuft die Auswertung der Daten aktuell noch. „Die ersten Ergebnisse zu der Fauna streuen bei allen Bewirtschaftungsweise stark. In der Tendenz weist die Ökofläche mehr Biomasse der am Boden lebenden gefangenen Insekten auf als die FINKA-Versuchsfläche und die konventionelle Fläche, die sich bei den derzeitigen Untersuchungsergebnissen ähneln. Da die Untersuchungen allerdings noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich hierzu noch keine valide Aussage treffen“, gibt Vellenga Auskunft zum derzeitigen Stand der Untersuchungen. Man hoffe auf aussagekräftige Daten im Winter.

Auch wenn noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet sind, sind sich die Projektpartnerinnen und Projektpartner sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Feldtages einig darin, dass diese Daten eine wichtige Grundlage darstellen werden, um nach dem Projektabschluss mit der Politik in den Austausch darüber zugehen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um einen Verzicht auf Insektiziden und Herbiziden unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten realistisch zu gestalten. „Durch die lange Projektdauer kann eine super Datengrundlage hierfür geschaffen werden“, lobt Jessen das FINKA-Projekt.

Aktuelles aus dem Landesverband

13.06.2025
Webinar: IDF-WDS-Report mit Fokus auf Chile
Milch und Rind

(DBV) Der jährlich erscheinende „IDF World Dairy Situation Report“ liefert umfassende Daten zur globalen Milchwirtschaft, welcher im Rahmen eines Webinars am 20.06.2025, 15:00 Uhr mit besonderem Fokus auf die chilenische Milchwirtschaft vorgestellt wird. Chile ist Gastgeber des Weltmilchgipfels im Oktober. Dazu wird vom VDM eine begleitende Studienreise mit interessanten Fachbesuchen organisiert. Für das Webinar ist eine Anmeldung online möglich.

13.06.2025
Milch-Studio öffnet auf TikTok die Türen
Milch und Rind

(DBV) Im Milch-Studio der Branchenkommunikation Milch kommen auf TikTok Fakten, Trends und Gäste zusammen. In jungen, plattformaffinen Formaten geht es auf den Hof, auf die Straße oder in Frage-Formate. Das Milchstudio ist am 1. Juni 2025 gestartet

13.06.2025
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) In der 22. KW ist die Milchanlieferung in Deutschland leicht gesunken – Im Vergleich zur Vorwoche um 0,1 % und im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 %. Der saisonale Rückgang setzt sich damit fort. Abgepackte Butter bleibt gefragt. Feiertage, Spargelsaison und Aktionen fördern den Absatz. Preise sind stabil. Blockbutter ist weiter gefragt, auch für kurz- und langfristige Termine. Kurzfristig werden höhere Preise eher akzeptiert. Langfristig herrscht Zurückhaltung wegen Unsicherheiten und unterschiedlicher Preisvorstellungen. Der Schnittkäsemarkt ist ausgeglichen. Die Bestände sind niedrig, die Nachfrage stabil. Handel und Industrie kaufen planmäßig, Außengastronomie bleibt nach Pfingsten noch verhalten.

MMP-Markt ruhig, bestehende Verträge laufen, langfristige Abschlüsse selten. Schokoladenindustrie zögerlich, Preise uneinheitlich bis stabil. VMP-Markt ist ruhig, Nachfrage stabil, Preise wegen hoher Sahnepreise leicht fester. Der MP-Markt ist ruhig und ausgeglichen. Lebensmittelware wird stabil gehandelt, Futtermittelqualität leicht günstiger.

13.06.2025
Mastputen: Antibiotika erfolgreich reduziert
Geflügel

Vor zehn Jahren wurden erstmals Kennzahlen zum Antibiotikaverbrauch veröffentlicht. Damals wiesen Mastputen unter allen untersuchten Tierarten die höchsten Therapiehäufigkeiten und die höchsten E. coli-Resistenzen auf. Puten galten somit als Negativbeispiel für den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika. Laut Daten des Benchmarking-Systems wurde der Antibiotikaeinsatz in der Mastputenhaltung in den letzten zehn Jahren deutlich reduziert – auch bei für die Humanmedizin besonders wichtigen Wirkstoffen. Handlungsbedarf besteht weiterhin bei Fluorchinolonen und Polypeptiden. Die Resistenzraten von E. coli sind nicht gestiegen, bei mehreren Antibiotika sogar statistisch signifikant gesunken. Grundsatz bleibt: Antibiotika nur so viel wie nötig einsetzen.

13.06.2025
Brasilien drängt auf globale Impfdebatte gegen HPAI
Geflügel

Nachdem im Mai der erste Vogelgrippe-Ausbruch in einem kommerziellen Geflügelbetrieb in Brasilien registriert wurde, hat das brasilianische Agrarministerium internationale Impulskraft gewonnen. Auf dem WOAH-Treffen in Paris sprach sich Agrarminister Carlos Favaro für eine weltweite Debatte über Impfstrategien gegen die Aviäre Influenza (HPAI) aus. Brasilien, größter Hähnchenexporteuer weltweit, bietet an, 2026 eine globale Tiergesundheitskonferenz auszurichten, um Fragen zur Impfung gegen HPAI im Kontext des globalen Handels mit Geflügelprodukten zu erörtern. Ein zentrales Anliegen ist dabei, Handelsrisiken zu minimieren und die Regionalisierung zu stärken. Der Vorschlag zielt darauf ab, durch einen offenen Dialog zwischen Exporteuren und Importeuren pauschale Handelsbeschränkungen im Falle von Impfungen zu vermeiden. Favaro unterstützt einen Regionalisierungsansatz, bei dem nur spezifisch betroffene Regionen vom Export ausgeschlossen werden sollen, anstatt ganze Länder zu benachteiligen.

13.06.2025
USA: Erneut HPAI bei Legehennen in Arizona
Geflügel

In Maricopa County, Arizona, wurden Ende Mai 2025 laut USDA über 1,35 Mio. Legehennen mit HPAI infiziert. Insgesamt sind in diesem Jahr vier Betriebe betroffen, mit insgesamt mehreren Millionen Tieren. Hickman’s Family Farms verlor fast den gesamten Bestand von 6 Mio. Hennen. Das Unternehmen musste Personal abbauen und warnt vor Lieferengpässen und steigenden Eierpreisen. CEO Glenn Hickman fordert den Einsatz eines HPAI-Impfstoffs, der zwar in den USA produziert, aber bisher nicht eingesetzt wird.

13.06.2025
Keine Inflationsbremse mehr
Geflügel

Lebensmittel verteuern sich weiterhin stärker als die allgemeinen Verbraucherpreise. Laut dem Statistischen Bundesamt lag die Inflation bei Nahrungsmitteln im April 2025 bei 2,8 % – zwar leicht unter dem März-Wert, aber weiterhin über der Gesamtinflation von 2,1 %. Zuletzt wirkten Lebensmittelpreise im Oktober 2021 inflationsdämpfend. Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Eier um 2,7 % und für Geflügelfleisch um 0,7 % an. Die Preise für Gemüse (ohne Kartoffeln) und für Obst stiegen ebenfalls deutlich. Butter verteuerte sich um 16,5 %, während Margarine und Olivenöl günstiger wurden. Milch, Käse und Quark wurden ebenfalls teurer. Fleischpreise zogen unterschiedlich an: Rind und Kalb +7,4 % und Schwein +3,2 %. Fleisch- und Wurstwaren wurden im Schnitt günstiger. Zucker wurde deutlich günstiger, bleibt im Vergleich zu 2022 jedoch weiterhin teuer. Brot- und Getreideprodukte stiegen moderat, wobei Brot und Brötchen 1,9 % teurer wurden und Mehl 1,2 % günstiger.